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Die erste Ausgabe der monatlichen Sendung "Blick in die Sterne" war am vergangenen Samstag, 28. September, um 16 Uhr auf ORF 2 zu sehen. Dabei laden Moderatorin Sasa Schwarzjirg und Astrologin Lori Haberkorn Promis ein, um mit ihnen über ihr Leben, Wendepunkte und die Zukunft zu plaudern. Haberkorn hat nicht nur für die Promis, sondern auch für das Publikum Infos über Planetenkonstellationen und Co. parat.
Mit "Blick in die Sterne" würde dem Bildungsauftrag des ORF widersprochen, hielten die Astrophysiker in ihrem offenen Brief fest. "Astrologie bedient sich keiner wie auch immer gearteten wissenschaftlichen Methodik. Ihre Aussagen entbehren jeglicher Grundlage und haben nicht den geringsten Erkenntniswert", heißt es in dem Schreiben. Die Sendung falle in eine Zeit, in der in Österreich "im internationalen Vergleich eine ungesunde und unbegründete Wissenschaftsskepsis besteht". Der ORF solle mithelfen, Verständnis für die Erfolge, den Nutzen und die Arbeitsweise der Wissenschaft zu wecken. "Astrologiesendungen machen genau das Gegenteil", kritisierten die insgesamt zehn Wissenschafterinnen und Wissenschafter.
Bereits vor mehreren Tagen forderte Stiftungsrätin Pilz, dass die Sendung aus dem Programm genommen werde, da auch "Unterhaltung nicht zur Verdummung durch Esoterik beitragen" solle. Astronom Freistetter sprach gegenüber dem "Standard" von einem "No-Go", dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk "Blick in die Sterne" im Programm habe, und Moder sah "aktives Sabotieren von Wissenschaftsvermittlung" gegeben.
ORF-Programmdirektorin Groiss-Horowitz reagierte mit einem Schreiben, das der APA vorliegt, auf die Kritik der Wissenschafter. "'Blick in die Sterne - Die Astro Show' ist eine Unterhaltungssendung, die keinerlei wissenschaftlichen Anspruch erhebt", schreibt sie. Die Sendung drehe sich um Lifestyle und dazu zähle eben auch das Lesen von Horoskopen. Den Vorwurf, dass der ORF Wissenschaftsskepsis fördere, wolle sie nicht gelten lassen. "Wir sind uns unseres öffentlich-rechtlichen Auftrags bewusst und gerade der ORF trägt in Österreich regelmäßig mit Sendungen wie 'Mayrs Magazin', 'ZiB Wissen' und zahlreichen Radio- und Online-Angeboten wesentlich zur Wissen(schafts)vermittlung bei", so Groiss-Horowitz.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/TOBIAS STEINMAURER