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Damit wäre eine der Forderungen des obersten brasilianischen Gerichts erfüllt, die dem Unternehmen die Erlaubnis erteilt, in dem Land wieder tätig zu werden. Nach brasilianischem Recht müssen ausländische Unternehmen einen Rechtsvertreter benennen, um im Land tätig zu werden. Der Vertreter übernimmt die rechtliche Verantwortung für das Unternehmen an Ort und Stelle.
X hatte bis Mitte August einen solchen Vertreter in Brasilien, bis das Unternehmen beschloss, seine Büros in dem Land zu schließen. Daraufhin wies das oberste brasilianische Gericht Ende August die Mobilfunk- und Internetanbieter an, X in Brasilien zu sperren. Die Nutzer wurden innerhalb weniger Stunden abgeschaltet, nachdem X keinen neuen Rechtsvertreter benannt hatte. Offiziellen Angaben zufolge ist Brasilien mit zuletzt 21,5 Millionen Nutzern der sechstgrößte Markt für X weltweit.
Dem Schritt ging ein monatelanger Streit zwischen Musk und dem brasilianischen Richter Alexandre de Moraes voraus, weil das Unternehmen gerichtlichen Anordnungen nicht nachgekommen war, die von der Plattform Maßnahmen gegen die Verbreitung von Hassreden, Lügen und irreführenden Informationen verlangten. Musk hatte die Sperrung betroffener Konten verweigert und von Zensur gesprochen.
Richter Moraes hatte auch über das Einfrieren von Konten von Musks Satelliten-Netzwerk Starlink verfügt, nachdem X Geldstrafen nicht bezahlt hatte, die ihm wegen der Nichteinhaltung gerichtlicher Anordnungen auferlegt worden waren. Am Donnerstag erklärten die Anwälte, die X in Brasilien vertreten, dass das Unternehmen damit begonnen habe, die Anordnungen zur Entfernung von Inhalten zu befolgen.