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Wintertourismus lässt Corona ab heuer hinter sich

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Buchungslage ist insgesamt gut
©APA/APA/THEMENBILD/BARBARA GINDL
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Trotz Wirtschaftskrise wächst der heimische Tourismus und erholt sich heuer im Winter voraussichtlich vollends von der Pandemie mit all ihren Reisebeschränkungen. Die Buchungen in den Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen steuern in der laufenden Saison 2024/25 auf das Niveau vor sechs Jahren - der letzten vollständigen Wintersaison (2018/19) vor Corona - zu. "Personal wird in der Branche ständig gesucht", sagte Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) zur APA.

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Aktuell sehen die Nächtigungsbuchungen ihren Erhebungen in der Branche zufolge vielversprechend aus: "Voriges Jahr hatten wir gut 71 Mio. Nächtigungen, 2018/19 knapp 73 Millionen. Und da arbeiten wir uns gerade wieder hin - heuer könnten wir 1,8 Millionen mehr als im Vorjahr schaffen", erwartet die Touristikerin. "Auch die Seilbahner gehen davon aus, dass die Saison besser wird als im Vorjahr."

Gleichzeitig mangelt es an allen Ecken und Enden an Personal. "Die Branche würde mehr Leute einstellen, wenn sie leichter an Leute herankäme - im EU-Inland ist der Markt leergefegt, weil alle mehr Leute brauchen", berichtete Kraus-Winkler. "Es gibt vor allem Lücken im Service." Die erst vergangenen Dienstag per Verordnung fixierte Aufstockung des Saisonnierkontingents für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Nicht-EU-Ländern um rund 500 auf 4.985 Personen sorgt da nur für eine geringfügige Linderung.

Es gebe keinen Monat mit unter 200.000 Beschäftigten im Tourismus, in der Hochsaison seien es 240.000 bis 250.000, so Kraus-Winkler. Ab 1. Mai 2025 bekämen ungelernte Arbeitskräfte laut Kollektivvertrag 2.000 Euro brutto pro Monat als Einstiegsgehalt. Kost und Logis sind gratis.

Bei den Beschäftigten gehe der Anteil der Inländerinnen und Inländer der Staatssekretärin zufolge weiterhin "leicht, aber konstant zurück" und bewege sich nun im Schnitt in Richtung 40 Prozent. 2019, vor der Corona-Pandemie, seien es noch rund 48 Prozent gewesen.

Ungeachtet des Fachkräftemangels brummt das Geschäft über die anstehenden Feiertage. "Die Buchungslage ist im Moment sehr gut - Weihnachten und Silvester sind sehr gut gebucht", betonte Kraus-Winkler. "Außerhalb der Ferien buchen die Gäste nach wie vor eher kurzfristig - sie entscheiden das spontan und in Abhängigkeit von Wetter und Schneelage."

Dabei gibt es naturgemäß regionale Unterschiede: Niederösterreich könne sich nicht mit dem Westen vergleichen, wo viele Skigebiete dank winterlichen Wetters heuer vorzeitig aufgesperrt hätten. Der frühe Start verspricht - in Kombination mit Beschneiung - eine gute Saison.

Die aber insgesamt zunehmende Erwärmung zwingt die Branche zu einer Transformation. "Im Winter sind wir jetzt eigentlich recht breit aufgestellt - mit dem Spa- und Thermenangebot. Das wird in allen Regionen nachgefragt", erklärte Kraus-Winkler. "Und wir beginnen auch, das Thema Wintersport breiter aufzustellen - es geht vor allem ums Skifahren, aber auch um Winterwandern - mit und ohne Ski - und Radfahren." Österreich will sich der Staatssekretärin zufolge "weiterhin als alpine Wintersportdestination positionieren, die unabhängig vom Schnee attraktiv ist".

Von der neuen Regierung wünscht sich die Touristikerin, die auch Mitbegründerin und Co-Eigentümerin der Loisium-Resorts war und Mitgesellschafterin der Hotelgruppe harry's home ist, einen erleichterten Zugang zum Arbeitsmarkt für Menschen aus Drittländern, Bürokratieabbau bei "den vielen, oftmals EU-getriebenen Vorschriften, die Klein- und Kleinstbetriebe zu 90 Prozent überfordern", und investitionsfreundliche Steuern. "Auch das Energiekostenthema muss in den Griff bekommen werden", ergänzte Kraus-Winkler, die direkt aus der unternehmerischen Praxis kommend auf fast drei Jahre als Tourismus-Staatssekretärin zurückblickt.

Betreffend Nachhaltigkeit, Österreich Werbung (ÖW), Hotel- und Tourismusbank (ÖHT), Digitalisierung, Arbeitsmarkt und Steuerthemen sei in dieser Zeit einiges gelungen. "Man könnte sagen, dass ich eine Art Lobbyistin für den Tourismus in der Regierung war."

(Das Gespräch führte Birgit Kremser/APA)

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