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Es gebe auch Schäden an der städtischen Infrastruktur und an Eisenbahnanlagen, hieß es weiter. Der Leiter des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, beklagte, dass nun eine weitere Großstadt durch russische Bombenschläge terrorisiert werde. Nötig seien mehr Waffen für die Ukraine, appellierte er an die Verbündeten im Westen. Zudem müssten die Bemühungen der gesamten Welt auf den wirtschaftlichen Niedergang Russlands gerichtet sein, um dem Land die Grundlage für den Krieg zu nehmen.
Die ukrainische Flugabwehr meldete zudem 22 russische Drohnenangriffe in der Nacht auf Sonntag. 15 davon seien abgewehrt worden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte mit, dass allein in der vergangenen Woche 900 Bomben auf die Ukraine abgeworfen worden seien. Zudem habe es 300 Drohnen- und 40 Raketenangriffe gegeben. "Dieser russische Terror kennt keine Pausen und kann nur durch die Einheit der Welt gestoppt werden - Einigkeit bei der Unterstützung der Ukraine und Einigkeit beim Druck auf Russland", schrieb Selenskyj bei Telegram.
Russland fing nach eigenen Angaben in der Nacht 125 ukrainische Drohnen ab. Ein Schwerpunkt der Angriffe sei die südliche Region Wolgograd gewesen, allein dort seien 67 Drohnen abgeschossen worden, erklärte das russische Verteidigungsministerium. In Woronesch im Westen des Landes wurde nach Angaben des dortigen Gouverneurs ein Wohngebäude von einer abstürzenden Drohne getroffen und geriet in Brand.
Ukrainische Drohnenangriffe haben den russischen Munitionsbeständen unterdessen nach britischer Einschätzung die wohl schwersten Verluste seit Beginn des Ukraine-Kriegs zugefügt. Bei einem Schlag gegen ein Munitionslager nahe der Kleinstadt Toropez im zentralrussischen Gebiet Twer seien am 18. September höchstwahrscheinlich mindestens 30.000 Tonnen Munition zerstört worden, teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag in seinem regelmäßigen Geheimdienst-Update mit.
In der Nacht auf den 21. September habe es weitere ukrainische Angriffe auf Depots in Tichorezk im südrussischen Gebiet Krasnodar sowie andernorts in Toropez gegeben, schrieb das Ministerium. Die Tonnage der Munition, die an den drei Standorten insgesamt zerstört worden sei, stelle den größten Verlust russischer und von Nordkorea bereitgestellter Munition während des Krieges dar.
Die russische Armee hatte die Drohnenangriffe zwar eingeräumt, aber die Schäden heruntergespielt und von Bränden gesprochen, die durch abgestürzte Drohnentrümmer ausgelöst worden seien. In der britischen Einschätzung klingt das anders: Die Angriffe werden demnach höchstwahrscheinlich zumindest zu kurzfristigen Unterbrechungen der russischen Munitionsversorgung führen, wie es in der Mitteilung hieß, die das Verteidigungsministerium mit Satellitenaufnahmen der angegriffenen Depots untermalte.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine regelmäßig Geheimdienst-Updates zum Kriegsverlauf. Russland wirft Großbritannien vor, Desinformation zu verbreiten.