von
Konkret hat die Becken Development GmbH eine Kauf-Vorvereinbarung mit dem Insolvenzverwalter getroffen. Insolvenzverwalter Torsten Martini sagte, er sei zuversichtlich, dass der Verkauf mit der Gruppe abgeschlossen werde, berichtete die dpa mit Verweis auf eine gemeinsame Mitteilung der Becken Holding und der Insolvenzverwalter-Kanzlei Görg am Freitagabend.
Ein detaillierter Kaufvertrag wird zeitnah aufgesetzt, berichtete zuvor die deutsche Zeitung "Morgenpost/Mopo" online am Freitagnachmittag. Ankermieter wird demnach keine Bank oder Versicherung werden - sondern ein Naturkundemuseum auf einem Drittel der Fläche. Dazu könnten ein Hotel und ein weiterer größerer Mieter kommen. Bis 2030 soll aus dem unfertigen Gebäude Hamburgs erster Wolkenkratzer werden.
Seit mehr als einem Jahr wird der Elbtower, ein Mahnmal aus den Signa-Pleiten in Deutschlands zweitgrößter Stadt, nicht weitergebaut. Das Vorhaben wurde gestoppt, nachdem das Bauunternehmen keine Zahlungen mehr von der Projektgesellschaft aus dem insolventen Firmenkonglomerat des Tirolers René Benko erhalten hatte.
Vor etwa einem Monat hat sich der Insolvenzverwalter für den Elbtower in Hamburgs Hafencity weiter zuversichtlich gezeigt, noch im Herbst einen neuen Investor für das angefangene Bauwerk präsentieren zu können. Es gebe Verhandlungen "mit einer Handvoll Interessenten" aus dem In- und Ausland, darunter ausländischen Konsortien und deutschen Bietern, sagte Torsten Martini damals. "Würden die Kaufverträge im Herbst unterzeichnet, könnte der Kauf Ende des Jahres abgeschlossen werden."
Der Elbtower soll 245 Meter hoch werden und über Hamburgs Hafenlandschaft thronen. Zum Vergleich: Wiens höchstes Gebäude ist der DC Tower mit 220 Meter.
Becken ist laut Zeitungsbericht renommierter Immobilienunternehmer in der Hansestadt. Er errichtete unter anderem den Berliner Bogen am Berliner Tor, das Polizeipräsidium und das Deichtor-Center.
Erst kürzlich war in der Wiener Mariahilfer Straße der dortige Signa-Kaufhaus-Rohbau Lamarr verkauft worden. Dort schlug der Wiener Immobilienunternehmer Georg Stumpf um 100 Mio. Euro zu. Für die Fertigstellung sollen 200 Mio. Euro nötig sein. Dazu kommen 390 Mio. Euro Pfandrechte von Banken.
Auch andere Immobilien aus dem früheren und in Rekordpleiten zerfallenen Reich Benkos dürften ebenso bald ihren Besitzer wechseln - etwa das Luxushotel Park Hyatt in der Wiener Innenstadt bis Mitte 2025. Noch etwas rascher könnte es laut einem kürzlichen Bericht der Rechtsanwaltskanzlei Abel beim Komplex "Renngasse Wien" im kommenden Jahr gehen. Dort sind der Verfassungsgerichtshof und das Kunstforum untergebracht. Hier endete kürzlich die Angebotsfrist unter "positiven Rückmeldungen", wie es hieß.