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Er ging dann in die Küche und ließ sich die Fritteuse zeigen, frittierte Kartoffelstreifen und befüllte schließlich eine Pappschale mit Pommes frites. Im Anschluss stand er am Fenster des Drive-through-Bereichs des Restaurants, verteilte eine Bestellung und ließ sich fotografieren.
Trump ließ auf Social Media ein Video verbreiten, das vermeintlich völlig überraschte Drive-in-Kunden bei der Entgegennahme der Bestellung aus den Händen des Ex-Präsidenten zeigt. Tatsächlich handelte es sich dabei um Fast-Food-Fake-News: Von anderen Nutzern veröffentlichte Fotos der Szenerie belegten, dass der Auftritt Trumps komplett inszeniert war. Wie eine an der Eingangstür angebrachte Mitteilung des Restaurantleiters zeigte, war die McDonald's-Filiale am Sonntagnachmittag geschlossen worden. Am leer geräumten Parkplatz waren somit nur Journalisten, Sicherheitsleute und Personenschützer zu sehen. Trump selbst war mit einer umfangreichen Polizeieskorte am Ort eingetroffen. Schaulustige und Anhänger konnten das Spektakel nur von der anderen Straßenseite verfolgen, hinter massiven Eisengittern als Absperrungen.
Harris hat im Wahlkampf angeben, während des Studiums über den Sommer bei der Fast-Food-Kette gearbeitet zu haben. Das Wahlkampfteam der Demokratin gibt an, dass Harris im Sommer 1983 in Alameda im Staat Kalifornien beschäftigt gewesen sei. Trump behauptet seit Wochen unentwegt, dass Harris sich das ausgedacht habe - Beweise dafür hat er nicht. Die "New York Times" schreibt, dass McDonald's Medienanfragen zu dem Thema ignoriert habe. Die Zeitung sprach eigenen Angaben nach mit einer Jugendfreundin von Harris, die sich daran erinnere, dass die heutige US-Vize bei der Kette gearbeitet habe.
Es gehört zu Trumps politischer Strategie, Verschwörungstheorien zu verbreiten und Zweifel in der Bevölkerung zu säen. Bis heute lügt der Republikaner über die Präsidentschaftswahl 2020 und behauptet, Wahlbetrug habe ihn damals um den Sieg gebracht. Trump war außerdem einer der prominentesten Vertreter der Verschwörungstheorie, wonach Ex-Präsident Barack Obama in Kenia geboren worden sein soll und deshalb nicht hätte US-Präsident werden dürfen. Obama, erster schwarzer Präsident der Vereinigten Staaten, kam im US-Staat Hawaii zur Welt.
Trumps Besuch in dem Schnellrestaurant war ein riesiges Medienspektakel. Den anwesenden Journalisten sagt der Republikaner, er habe nun 15 Minuten länger bei McDonald's gearbeitet als Harris. Angesprochen auf den 60. Geburtstag der Demokratin ätzte Trump: "Alles Gute zum Geburtstag Kamala. (...) Ich denke, ich werde ihr ein paar Blumen schenken, vielleicht auch ein paar Pommes."
Der Milliardär präsentiert sich im Wahlkampf als Vertreter der einfachen Leute. Er ist in New York City als Sohn eines Immobilienmoguls geboren und stieg nach dem Studium ins Geschäft ein. Bei der Präsidentschaftswahl am 5. November läuft es auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen ihm und Harris hinaus.
FEASTERVILLE-TREVOSE, PENNSYLVANIA - OCTOBER 20: Republican presidential nominee, former U.S. President Donald Trump works the drive-through line as he visits a McDonald's restaurant on October 20, 2024 in Feasterville-Trevose, Pennsylvania. Trump is campaigning the entire day in the state of Pennsylvania. Trump and Democratic presidential nominee Vice President Kamala Harris continue to campaign in battleground swing states ahead of the November 5th election. Win McNamee/Getty Images/AFP (Photo by WIN MCNAMEE / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP)