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Trinkwasser in Klagenfurt in allen Stadtteilen freigegeben

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Wasserausgabe gehört nun wieder der Vergangenheit an
©APA/APA/STW
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Das Klagenfurter Leitungswasser ist am Freitag in allen Stadtteilen wieder zum Trinken freigegeben worden. Die genaue Ursache für die Verunreinigung mit Enterokokken, also Fäkalbakterien, konnte bisher nicht gefunden werden, teilten die Verantwortlichen des Einsatzstabes am Freitag in einer Pressekonferenz mit. 40 zusätzliche Messstationen wurden im Westen der Stadt - wo die Verunreinigung entstanden sein soll - eingeführt.

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Von einem "markanten Tag" sprach Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten), als er den Klagenfurterinnen und Klagenfurtern mitteilte, dass nun auch das Gebiet im Westen der Stadt wieder für das Trinkwasser freigegeben wird. Die Zusammenarbeit mit Vertretern des Landes habe einwandfrei funktioniert, die Stadt "vorbildlich, exakt konform und nach Plan alle Schritte" richtig gesetzt und sei in einem guten Tempo unterwegs gewesen, was die Wiederherstellung der Trinkwasserqualität betraf.

Am 20. September wurde erstmals die Empfehlung ausgegeben, das Trinkwasser im gesamten Stadtgebiet vor dem Konsum abzukochen. "Der Einsatzstab tagte 17 Mal", innerhalb dieser 28 Tage, so Scheider. Und: "Keine Stadt in dieser Größe war bisher von einem Trinkwasserproblem betroffen." Es sei sehr schwierig, in einem Leitungsnetz von 900 Kilometern die exakte Ursache für die Verunreinigung zu erforschen.

Die Stadtphysika Birgit Trattler erklärte, dass am 8. Oktober zuletzt eine geringe Bakterienbelastung gemessen wurde. "Eine zweifache Nachbeprobung erwies sich als negativ", so die Amtsärztin. In den vergangenen vier Wochen seien mehr als 1.500 Wasserproben durchgeführt worden. Im Normalfall seien es 25 bis 30 Proben je Woche. Weiterhin würde es Spülungen und ein verdichtetes Monitoring geben, um das städtische Wassernetz gut zu überwachen.

Wie Stadtwerke-Vorstand Erwin Smole bekannt gab, haben die Stadtwerke (STW) 40 zusätzliche Messstationen errichtet, die in den nächsten vier Wochen täglich geprüft werden. Weiterhin können als Ursache der Verunreinigung ein manipulierter Hydrant, eine Schadstelle im Zuge von Bauarbeiten oder private Brunnen, die unerlaubterweise an das öffentliche Wassernetz angeschlossen sind, nicht ausgeschlossen werden. Smole sprach von einem Vorschlag den die STW an den Gesetzgeber übermitteln werden, der eine jährliche Überprüfung für private Brunnen verpflichtend vorsieht. Bisher seien 300.000 Kubikmeter Wasser für Spülungen des Leitungsnetzes aufgewendet worden.

Auf Nachfrage sprach Smole von geschätzten Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Ob es zu einer Erhöhung der Wasserpreise kommen werde, sei schwer zu sagen. Bürgermeister Scheider hakte an dieser Stelle ein: "Die Bevölkerung kann auch nichts dafür, dass diese Situation eingetreten ist, ebenso wenig wie die Behörden und die Stadtwerke."

Wolfgang Germ, Leiter des Einsatzstabes, fasste zusammen: 800.000 Liter Trinkwasser wurden in Summe in den vergangenen vier Wochen an die Klagenfurter Bevölkerung abgegeben. 400 Haushalte wurden persönlich vor Ort mit Wasser versorgt. Umweltmediziner Hans-Peter Hutter sprach von einer minimalen Verunreinigung von einem Achtel bis einem Viertel Liter. Dass es dadurch zu etwaigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen gekommen sein könnte, sei bei dieser Menge höchst unwahrscheinlich, so Hutter.

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