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Bis zu 14 Meter hohe Wellen trafen am Samstag die Küste der dünn besiedelten Inselprovinz Catanduanes. Wie der Leiter des Zivilschutzes, Ariel Nepomuceno, sagte, richtete der Sturm "erhebliche" Schäden an. In der Stadt Panganiban, wo "Man-yi" zuerst auf Land getroffen war, brachte der Wind Häuser zum Einsturz und riss Bäume und Strommasten um. Bürgermeister Cesar Robles erklärte, er habe "noch nie einen so starken Taifun erlebt". Berichte über Tote gab es zunächst aber nicht.
Am Sonntag traf "Man-yi" auf Luzon, die bevölkerungsreichste Insel der Philippinen. Abgeschwächt hatte sich der Sturm bis dahin kaum: Mit Windgeschwindigkeiten von 185 Stundenkilometern und Böen von bis zu 305 Stundenkilometern erreichte "Man-yi" auch Luzon als Super-Taifun. Vor allem in der Provinz Aurora sei das Unwetter "lebensgefährlich", warnte der Wetterdienst.
Mehr als 1,2 Millionen Menschen hatten sich vorsorglich in Sicherheit gebracht, darunter auch mehrere tausend in der Hauptstadt Manila. In der Stadt Baler habe der Sturm Dachplatten von Häusern gerissen und durch die Luft gewirbelt, berichtete Julius Fabianes von der Katastrophenschutzbehörde in Aurora.
"Man-yi", vor Ort auch "Pepito" genannt, ist der sechste starke Sturm, der innerhalb eines Monats auf die Philippinen getroffen ist. Über den Bergen auf Luzon schwächte er sich vom Super-Taifun zum Taifun ab. Der Wetterdienst warnte aber weiter vor Überschwemmungen und Erdrutschen, da "Man-yi" auch "intensive bis sintflutartige" Regenfälle mit sich bringe. In Orten an der Küste, auch in Manila, wurden Wellen von mehr als drei Metern erwartet.
Am Montag wird "Man-yi" den Vorhersagen zufolge nördlich an Manila vorbeiziehen und das Südchinesische Meer erreichen.
In den vergangenen vier Wochen hatten bereits fünf Tropenstürme die Philippinen heimgesucht, teils ebenfalls in Taifun-Stärke. Insgesamt mindestens 163 Menschen kamen dabei bisher ums Leben und Zehntausende verloren ihr Zuhause. Es kam zu massiven Zerstörungen, auch Acker- und Weideland wurde vernichtet.
Die Philippinen werden jährlich von etwa 20 großen Stürmen getroffen, die meisten Taifune bilden sich zwischen Juli und Oktober. Dabei gibt es immer wieder zahlreiche Tote, und Millionen Menschen werden in Armut gestürzt. Der Klimawandel trägt dazu bei, dass sich die Stürme immer näher an den Küsten bilden, schneller an Stärke zunehmen und länger über Land bleiben.