News Logo
ABO

"Superspannend": Sturm im Duell der EC-Verlierer beim LASK

Subressort
Aktualisiert
Lesezeit
8 min
Er zeigt die Entwicklung an: LASK-Coach Markus Schopp
©APA/EXPA/STEFAN ADELSBERGER
  1. home
  2. Aktuell
  3. Schlagzeilen
Im Duell der Europacup-Verlierer gastiert Meister Sturm Graz am Sonntag (17.00 Uhr) in der 11. Runde der Fußball-Bundesliga beim LASK. Für LASK-Coach Markus Schopp haben sich beide Teams gut entwickelt: "Das macht das Spiel superspannend." Auch Salzburg muss beim Auswärtsspiel gegen den WAC eine neuerliche internationale Pleite verdauen. Rapid hingegen fährt mit viel Selbstvertrauen zu Schlusslicht GAK, bei dem Rene Poms sein Trainer-Debüt feiert (jeweils 14.30 Uhr).

von

Tabellenführer Sturm unterlag zuletzt in der Champions League Sporting Lissabon mit 0:2, nahm die dritte Niederlage im dritten Spiel der Königsklasse aber gelassen. Trainer Christian Ilzer war überzeugt, dass der Lerneffekt aus den Auftritten im Konzert der Großen die Enttäuschung überwiege. Der Steirer attestierte seiner Truppe in der letzten halben Stunde gegen die Portugiesen trotz 0:2-Rückstands "großartige Mentalität".

Auch die jüngsten Ergebnisse in der heimischen Liga dürfen den Meistertrainer positiv stimmen. Drei Siege in Folge gelangen da, darunter das 5:0-Schützenfest gegen Salzburg. Erfreulich für die Blackys ist auch, dass Offensivmotor Otar Kiteishvili, der gegen Sporting mit einer Wadenblessur fehlte, aller Voraussicht nach wieder zur Verfügung steht. Beim Versuch, den ersten Sturm-Sieg in der Raiffeisen Arena einzufahren, weiter fehlen werden allerdings die Führungskräfte Jon Gorenc Stankovic (Ellbogen) und Gregory Wüthrich (Knie).

Auch der LASK war nach dem 0:2 bei Ljubljana um Fassung bemüht. Für LASK-Coach Markus Schopp steht trotz des durchwachsenen Auftritts in Laibach fest: "Auch wir entwickeln uns sehr gut, trotz des gestrigen Ergebnisses", betonte der einstige Sturm-Spieler am Freitag. Vor seinem neunten Spiel als LASK-Coach (4 Siege - 2 Remis - 2 Niederlagen) betonte er aber einmal mehr, dass der Entwicklungsprozess noch im Laufen sei. "Es gehört alles weiterentwickelt und weiter justiert", sagte der Steirer. Und Torhüter Jörg Siebenhandl betonte vor dem Duell mit seinem Ex-Club: "Wir müssen richtig viel reinwerfen. Jeder weiß, dass Sturm mit hoher Intensität spielt, da müssen wir uns dagegenstemmen."

Grund zu großer Freude hatte Schopp in dieser Woche aber in jedem Fall. Sohn Konstantin (17) kam am Dienstag gegen Lissabon zu seinem Profidebüt für Sturm. "Ein super schöner Moment, er schreibt seine eigene Geschichte", meinte der einstige ÖFB-Nationalspieler. Vielleicht gibt es am Sonntag schon ein Wiedersehen als Rivalen.

Die Situation der Salzburger hat sich zuletzt dramatisch verändert. War man in der Vergangenheit nach Champions-League-Galanächten im mentalen Umschaltprozess auf die Bundesliga gefordert, ist der Ligaalltag nun eher als Chance zu sehen, sich nach fruchtlosen, zum Teil schwachen Auftritten in der Königsklasse zumindest wieder etwas Selbstvertrauen zu holen. So auch beim Gastspiel gegen den WAC am Sonntag. Allerdings reichte es für die Elf von Pepijn Lijnders zuletzt auch gegen Altach nur für einen 2:1-Zittersieg. Die Tabelle weist den einstigen Serienmeister nach Verlustpunkten freilich nach wie vor als gleichauf mit Leader Sturm aus.

Defensiv weiter anfällig, in der Offensive mit zu wenigen Chancen, so präsentierte sich Salzburg zuletzt des Öfteren, auch gegen Zagreb. Lijnders vertraut seinen Kickern aber nach wie vor, ebenso wie seinem System. "Wir müssen das Potenzial ausschöpfen. Wir haben in der Champions-League-Qualifikation gesehen, was sie schaffen können, wenn sie wirklich zusammenarbeiten und zusammen spielen", sagte der Niederländer. Welchem Personal er gegen den WAC vertraut, bleibt abzuwarten. Im Tor steht auf jeden Fall wieder Janis Blaswich, weil Alexander Schlager wegen eines Schleudertraumas und einer leichten Gehirnerschütterung pausieren muss.

Viel hatte der WAC gegen die Bullen bisher nicht zu bestellen. Von 46 Spielen seit dem Bundesligaaufstieg der Kärntner hat man nur 5 gewonnen und 29 verloren, der letzte Dreier datiert vom 20. Dezember 2020. In den vergangenen acht Liga-Duellen gab es acht Salzburg-Siege. Trotzdem hoffen die Wolfsberger auf eine Sensation vor heimischer Kulisse. "Wie man in dieser Saison gesehen hat, ist auch Salzburg schlagbar. Wir wollen da auf jeden Fall etwas mitnehmen", kündigte Tormann Nikolas Polster an. Und immerhin hat Trainer Dietmar Kühbauer aus seiner ersten Amtszeit im Lavanttal von 2013 bis 2015 eine ausgeglichene Bilanz gegen Salzburg vorzuweisen, in neun Spielen gab es jeweils drei Siege und drei Unentschieden.

Eine ruhige Eingewöhnungsphase bleibt dem neuen GAK-Trainer Rene Poms verwehrt. In seinem ersten Spiel als Dirigent des Aufsteigers bekommt es der Nachfolger von Gernot Messner daheim gleich mit den zuletzt in blendender Form spielenden Rapidlern zu tun. Obwohl weiter auf den ersten Oberhaussieg seit 17 Jahren gewartet wird, sieht Poms sein Team gar nicht so weit weg. "Ich habe schon Mannschaften gesehen, die in einem wesentlich schlechteren Zustand waren. Die Mannschaft ist intakt", betonte der langjährige Co-Trainer von Nenad Bjelica, der noch in der Vorwoche den griechischen Zweitligisten PAS Giannina coachte. Es gelte, die "Selbstverständlichkeiten" wieder aufzufrischen. Der größte Hebel sei kurzfristig der mentale. Es herrsche "neue, positive Stimmung, das haben wir jetzt gebraucht", erklärte Verteidiger Lukas Graf.

Für Poms ist es nicht die erste Begegnung mit Rapid von Robert Klauß. Anfang April unterlagen die damals vom Steirer trainierten Leobener im Cup-Halbfinale 0:3. "Rapid ist jetzt noch besser. Aber ich bin jetzt auch bei einer qualitativ besseren Mannschaft", sagte Poms. "Das Match beginnt bei Null. Wir wollen dieses Spiel gewinnen."

Grün-Weiß reist in blendender Form zum Tabellenschlusslicht, muss aber vom europäischen Parkett auf die "Mühen der Ebene" umschalten. "Das Switchen zwischen den Bewerben ist eine große Herausforderung. Der GAK wird seine Chance wittern und versuchen, uns das Leben schwer zu machen", sagte Trainer Rober Klauß am Freitag.

Viel spricht naturgemäß nicht für die Gastgeber. Rapid feierte am Donnerstag in der Conference League beim 1:0 über Armeniens Vizemeister FC Noah den vierten Sieg in Folge und ist zehn Partien ungeschlagen. Der bisher letzte Ausrutscher, ein 0:3 bei Blau-Weiß Linz drei Tage nach der Europacup-Niederlage in Braga, datiert vom 25. August. "Wir haben dieses Spiel damals gut aufgearbeitet und es auch in dieser Woche wieder thematisiert, damit wir das immer als warnendes Beispiel haben", betont Klauß. "Die Jungs sind fokussiert und wollen zeigen, dass sie auch am Sonntag funktionieren und die nötigen Punkte einfahren."

Über die Autoren

Logo
Monatsabo ab 20,63€
Ähnliche Artikel
2048ALMAITVEUNZZNSWI314112341311241241412414124141241TIER