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Heuer war es im Vorfeld auffallend ruhig um das Spektakel. Das mag teilweise der allgemeinen Weltlage und den speziellen Gegebenheiten in Österreich (Stichwort: Regierungsbildung) geschuldet gewesen sein, vor allem lag es aber daran, dass niemand einen Stargast bzw. den eigenen Besuch massiv promotete. Und die Tage der Hollywood-Diven sind mit dem Tod von Lugner wohl auch endgültig vorbei. Die Familie möchte den Besuch des Opernballes aber fortsetzen. Es könnte im Vorfeld seitens der Lugner City auch noch "eine Überraschung" folgen, hieß es.
Künstlermanager Helmut Werner, der vergangenes Jahr dem deutschen Unternehmer Markus Deussl mit Schlagersänger Heino, Comedian Oliver Pocher und Schauspieler Franco Nero gleich drei Stargäste in seine Loge gesetzt hatte, orientierte sich heuer überhaupt in Richtung Semper Opernball um. Auch Stardesigner Harald Glööckler, der 2024 noch zu einem "völkerverbindenden Sekt-Empfang für den Frieden" geladen hatte, bleibt fern. "Ich bin auf Reisen", ließ er die APA wissen.
Ganz ohne Glamour wird der Opernball aber nicht ablaufen. Wie von der "Kronen Zeitung" berichtet, dürften Leni Klum, Tochter des deutschen Supermodels Heidi Klum, und ihr Vater Flavio Briatore auf Einladung der Familie Swarovski teilnehmen. Eine offizielle Bestätigung stand am Freitag zwar noch aus, aber es war davon auszugehen, dass diese noch während des Wochenendes folgt.
Große Namen gibt es auf jeden Fall bei den Künstlerinnen und Künstlern der Eröffnung: Auftreten werden Nadine Sierra, Juan Diego Flórez, Maria Nazarova und Daniel Jenz. Es gibt dabei nur ein einziges Stück, das heuer nicht von Johann Strauss stammt - nämlich "Bella Enamorada" aus "El último romántico" von Reveriano Soutullo und Cornelius Meister. Dieses ist dafür Flórez wie auf den Leib geschrieben. "Das ist musikalisch das Maximum, was an Latin Lover möglich ist", unterstrich Opern-Direktor Bogdan Roščic im Vorfeld.
Auch das Ballett zollt dem Walzerkönig Respekt. Martin Schläpfer, Ballettdirektor und Chefchoreograf des Wiener Staatsballetts, hat für das Wiener Staatsballett den "Kaiserwalzer" umgesetzt. Der Chefchoreograf sprach von einer tänzerischen Kipplage "zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Ich denke, Wien ist da wirklich getroffen." Das erste Mal tritt das Ensemble dabei gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der hauseigenen Ballettschule auf.
Der Blumenschmuck fällt besonders üppig aus. Maryam Yeganehfar hat sich dabei gemeinsam mit Emil Doll ganz bewusst von der Einfärbigkeit des Dekors der vergangenen Jahre entfernt. Die beiden setzen vielmehr auf eine "vielfältige, bunte, üppige Farbwelt". Neben Blumen wurde auch Obst und Gemüse in den Schmuck eingebaut.
Auch heuer wird der Opernball ein Zeichen für soziale Verantwortung setzen: Mit dem Erwerb der Eintrittskarten (Aufschlag von 35 Euro pro Ticket) und der Konsumation am Ball (zehn Prozent Aufschlag auf die Gastronomie-Umsätze) wird erneut "Österreich hilft Österreich" unterstützt. "Da kommt eine stattliche sechsstellige Summe zusammen", so der Direktor.
Der ORF wird wieder für die Übertragung des Fests in die heimischen Wohnungen sorgen. Durch den diesjährigen Abend führen Mirjam Weichselbraun, Teresa Vogl, Andi Knoll sowie Marion Benda und, erstmals, Silvia Schneider am Red Carpet. Für die pointierten Kommentare sorgen einmal mehr Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz.