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Bei den schlimmsten Überschwemmungen in Spanien seit Jahrzehnten kamen mindestens 220 Menschen ums Leben. Viele werden überdies vermisst. Die Bewohner der betroffenen Gebiete werfen dem Politiker der oppositionellen konservativen Volkspartei (PP) vor, zu spät Alarm geschlagen zu haben, als das Wasser bereits in viele nahe gelegene Städte und Dörfer strömte. Mazón sagte, er hätte früher Alarm geschlagen, wenn die Behörden von einer offiziellen Wasserüberwachungsstelle über den Ernst der Lage informiert worden wären. Der erst seit dem Vorjahr amtierende Politiker steht an der Spitze einer Koalition seiner PP mit der rechtspopulistischen Vox.
"Wir wollen unsere Empörung und unseren Zorn über das schlechte Management dieser Katastrophe, von der so viele Menschen betroffen sind, zum Ausdruck bringen", sagte Anna Oliver, Vorsitzende von Accio Cultural del Pais Valenciano, einer von etwa 30 Gruppen, die den Protest organisiert haben. Die Regionalregierung schätzte die Zahl der Teilnehmer auf rund 130.000. Spanien hat den Opfern der katastrophalen Überschwemmungen Hilfen von 10,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.
Der spanische König Felipe VI. kündigte indes einen weiteren Besuch im Katastrophengebiet an. Der Monarch werde am Dienstag erneut die vom sogenannten Jahrhundertunwetter schwer in Mitleidenschaft gezogene Region Valencia im Osten des Landes besuchen, teilte das Königshaus in Madrid mit. Am vergangenen Sonntag waren Felipe und Königin Letizia in Paiporta unweit der Provinz-Hauptstadt Valencia mit Schlamm beworfen und beschimpft worden.
In Valencia wird König und Staatsoberhaupt Felipe nach der Mitteilung der "Casa Real" die weiter auf Hochtouren laufenden Bergungs- und Aufräumarbeiten beaufsichtigen. In den rund 80 betroffenen Gemeinden werden unter anderem rund 8.500 Militärangehörige sowie 10.000 Beamte der nationalen Polizeieinheiten Policía Nacional und Guardia Civil eingesetzt. Dort sind zahlreiche Gebäude weiterhin nicht oder nur schwer zugänglich, da die Eingänge zum Teil nach wie vor von Autowracks und Hausrat blockiert sind.
Am 29. Oktober hatte es in einigen Ortschaften innerhalb weniger Stunden so viel Regen gegeben wie sonst in einem Jahr. Die menschengemachte Klimakrise verstärkt solche Extremwetterereignisse massiv. Inzwischen scheint im Flutgebiet seit Tagen vorwiegend wieder die Sonne.