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Sorge nach israelischem Angriff auf Hisbollah im Libanon

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EU-Außenbeauftragter Borrell sieht Kriegssituation im Libanon
©APA/APA/AFP/ANGELA WEISS
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Die Außenminister der G7-Staaten zeigen sich besorgt über die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten. Es drohe ein größerer regionaler Konflikt mit "unvorstellbaren Folgen", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung am Rande der UN-Generalversammlung. Die Spannungen mündeten zuletzt in einem Angriff Israels im Libanon mit fast 500 Toten. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sprach angesichts dessen von einer "gefährlichen Situation", die fast einem Krieg entspreche.

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Die Außenminister der G7-Staaten rufen in der Erklärung dazu auf, den gegenwärtigen destruktiven Kreislauf zu stoppen". Kein Land werde von einer weiteren Eskalation im Nahen Osten profitieren. Die G7-Staaten appellieren an alle Beteiligten, zur Deeskalation beizutragen und eine friedliche Lösung anzustreben.

"Ich kann sagen, dass wir uns fast in einem vollwertigen Krieg befinden", sagte Borrell vor Journalisten mit Verweis auf die hohe Zahl ziviler Opfer. "Wenn das keine Kriegssituation ist, weiß ich nicht, wie ich es sonst nennen soll." Die Bemühungen zum Abbau der Spannungen würden fortgesetzt, aber die schlimmsten Befürchtungen Europas über ein Übergreifen der Krise würden sich bewahrheiten. Die Zivilbevölkerung zahle einen hohen Preis und alle diplomatischen Bemühungen seien notwendig, um einen ausgewachsenen Krieg zu verhindern.

Die USA lehnen einem hochrangigen Vertreter des US-Außenministeriums zufolge eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah ab. Man plane, eine Ausweitung des Krieges zu verhindern. Ziel sei es, "den Kreislauf von Angriff und Gegenangriff zu durchbrechen".

Israel hat am Montag mehr als 1.300 Ziele im Libanon angegriffen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden dabei 492 Menschen getötet - darunter 35 Kinder - und 1.645 Menschen verletzt. Es ist die höchste Opferzahl im Südlibanon seit Beginn der kriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah vor fast einem Jahr. Der Konflikt steht im Mittelpunkt der Gespräche von US-Außenminister Anthony Blank am Rande der UN-Vollversammlung diese Woche in New York.

Die französische Regierung hat wegen der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz eine Sondersitzung des höchsten Gremiums der Vereinten Nationen beantragt. "Als Reaktion auf die heutigen Angriffe im Libanon, denen hunderte Menschen zum Opfer gefallen sind, habe ich eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in dieser Woche beantragt", sagte Frankreichs neuer Außenminister Jean-Noël Barrot am Montag (Ortszeit) in New York.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu wandte sich im Zuge der Angriffe mit einer Botschaft direkt an das libanesische Volk: "Israels Krieg ist nicht mit euch, sondern mit der Hisbollah", sagte er. Um Israel gegen Hisbollah-Angriffe zu verteidigen, müssten die Waffen der Miliz unschädlich gemacht werden, argumentierte Netanyahu.

High Representaitve of the European Union for Foreign Affairs and Security Policy Josep Borrell speaks during a press conference following the EU Foreign Ministers meeting at the European Union Delegation headquarters ahead of the 79th session of the United Nations (UN) General Assembly in New York on September 23, 2024. (Photo by ANGELA WEISS / AFP)

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