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Die Wählerinnen und Wähler ebneten damit den Weg für den Reformkurs, den Präsident Bassirou Diomaye Faye (44) und sein Premier und Mentor Ousmane Sonko (50) im März versprochen hatten. Sie wollen das Land mit rund 18 Millionen Einwohnern, von denen die Hälfte jünger als 18 Jahre alt ist, aus Abhängigkeiten lösen und etwa Rohstofflieferverträge neu verhandeln.
Größte Herausforderung wird allerdings die Schaffung von Arbeitsplätzen sein, da jedes Jahr gut 300.000 junge Menschen neu auf den Arbeitsmarkt drängen. Tausende junge Menschen versuchen jährlich die Migration auf dem lebensgefährlichen, rund 1.500 Kilometer langen Seeweg nach Spanien.
Die Wirtschaftslage des Landes, das jüngst mit der Öl- und bald auch mit der Gasförderung beginnen soll, ist allerdings desolat. Die neue Regierung legte Zahlen vor, denen zufolge das Land deutlich höhere Schulden als von der vorherigen Regierung von Präsident Macky Sall (2012-2024) angegeben haben soll.
Salls frühere Regierungskoalition stürzte ab und kam nur noch auf 16 Sitze. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 50 Prozent. Der Senegal gilt als eine der stabilsten Demokratien Westafrikas.