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Selenskyj setzt auf stärkere Luftabwehr noch im Juli

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Von F-16-Kampfjets verspricht sich Selenskyj einiges
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erwartet im Juli eine Stärkung der Flugabwehr in seinem Land gegen die russischen Luftschläge. Die versprochenen Kampfjets vom Typ F-16 in ausreichender Menge und Qualität, Flugabwehrsysteme vom Typ Patriot und Raketen mit größerer Reichweite hätten auf den Verlauf des Krieges einen entscheidenden Einfluss, sagte Selenskyj in seiner am Montag in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft.

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Die Ukraine könne in diesem Monat noch mehr Schutz ihres Luftraums vor dem Aggressor Russland erhalten. Selenskyj fordert seit Monaten mehr Unterstützung durch die westlichen Verbündeten beim Schutz des Luftraums vor russischen Bomben, Raketen und Drohnen. Das Land sei auf dem Weg, echte Sicherheit zu erhalten, meine der Staatschef weiter. Mehrere Staaten haben der Ukraine F-16-Kampfjets versprochen und auch ukrainische Piloten an den Maschinen ausgebildet. Russland sieht darin eine neue Eskalationsstufe in dem Krieg.

"Dieser Monat kann der Ukraine mehr Stärke bringen, vor allem beim Schutz unseres Luftraums und bei der echten Sicherheit für unser Land", sagte er. Dabei setze das Land vor allem auf die USA als Verbündete. Selenskyj hatte die Verbündeten seines Landes erst am Wochenende wieder um mehr Waffen gebeten, nachdem bei einem russischen Luftangriff auf die Region Saporischschja sieben Menschen getötet worden waren.

Bei einem Treffen mit Vertretern des US-Kongresses in Kiew dankte Selenskyj Washington für die andauernde Hilfe im Abwehrkampf gegen die russische Aggression. "Es ist sehr wichtig, einen unerschütterlichen Glauben daran zu haben, dass das Leben diesen russischen Krieg und alle feindlichen Ambitionen Putins besiegen muss", sagte er. Dafür brauche es nicht nur den Mut der Ukrainer, sondern auch den der westlichen Partner.

Selenskyj sagte, dass über Grundsatzentscheidungen gesprochen worden sei, um den Besatzern mehr Verluste bei der Logistik und Ausrüstung zuzufügen sowie Hoffnungen Moskaus auf eine Ausweitung des Krieges zu zerstören. "Für Russland muss all dies in einer Niederlage enden - und nur dann wird diese ganze Idee von einem Krieg gegen die Ukraine besiegt werden", sagte Selenskyj.

Der US-Republikaner Mike Turner sagte beim Treffen mit Selenskyj, dass Washington die Menschen in der Ukraine in ihrem Kampf um Demokratie unterstütze. Er deutete an, dass auch über mögliche Schläge der ukrainischen Streitkräfte mit US-Raketen gegen Stellungen auf russischem Staatsgebiet gesprochen worden sei. Details wurden nicht genannt.

Selenskyj sagte, dass die USA nicht nur mit Waffen helfen, sondern auch mit finanzieller Unterstützung für die Wirtschaft des Landes. Einmal mehr betonte er, dass das Land vor allem mehr Hilfe bei der Luftverteidigung brauche. "Das ist extrem wichtig, weil die Patriot-Systeme uns helfen, Leben zu retten und die Infrastruktur zu schützen. Wir setzen darauf, dass wir zusätzliche Lieferungen dieser Systeme in der Zukunft erhalten", sagte Selenskyj.

Am heutigen Dienstag will US-Verteidigungsminister Lloyd Austin bei einem Treffen mit seinem ukrainischen Amtskollegen Rustem Umerow in Washington über weitere militärische Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes sprechen. Bei dem Gespräch werde es um die bilaterale Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich, regionale Sicherheitsfragen und Möglichkeiten zur Stärkung der Verteidigungspartnerschaft zwischen den USA und der Ukraine gehen, teilte das Pentagon mit.

Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Hilfe seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen Angriffskrieg. Russland hat seit Beginn der Invasion am 24. Februar 2022 weite Teile im Osten und im Süden der Ukraine besetzt.

Russlands Angriffskrieg in der Ukraine erstarrt mehr und mehr in Stellungskämpfen. Das russische Militär hat nach eigenen Angaben zwei Ortschaften im Osten der Ukraine erobert. Einheiten der Gruppierung "West" hätten die Ortschaft Stepowa Nowoseliwka im Gebiet Charkiw erobert und bessere Stellungen eingenommen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau in seinem Lagebericht mit. Zudem sei im Gebiet Donezk die Ortschaft Nowopokrowske erobert worden. Kiew hat den Verlust der beiden Siedlungen offiziell bisher nicht bestätigt. Von unabhängiger Seite waren die Angaben nicht überprüfbar.

Das dem Verteidigungsministerium in Kiew nahestehende Portal Deepstate hat die Erfolgsmeldungen aus Moskau hingegen teilweise bestätigt. So wird Nowopokrowske dort bereits seit geraumer Zeit als besetzt markiert. Die russischen Truppen sind dort nach dem Fall von Awdijiwka, das die Ukrainer zur Festung ausgebaut hatten, auf dem Vormarsch.

Stepowa Nowoseliwka nahe der Kleinstadt Kupjansk im Gebiet Charkiw hingegen ist bei Deepstate noch als unter ukrainischer Kontrolle gekennzeichnet. Die russische Armee versucht seit Monaten den im Herbst 2022 bei der ukrainischen Gegenoffensive verloren gegangenen strategisch wichtigen Eisenbahnknoten zurückzuerobern.

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