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Selenskyj: Russland hat Gegenoffensive in Kursk gestartet

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Selenskyj: Russland startet Gegenoffensive in Kursk
©APA/APA/dpa/Andreas Arnold
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Russland hat nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Gegenoffensive in der russischen Grenzregion Kursk gestartet. Diese Reaktion der russischen Armee "entspricht dem ukrainischen Plan", sagte Selenskyj am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Kiew, ohne nähere Angaben zu machen.

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Das russische Verteidigungsministerium teilte im Onlinedienst Telegram mit, russische Einheiten hätten in der Region Kursk "innerhalb von zwei Tagen zehn Siedlungen befreit".

Bei einem russischen Beschuss sind nach Angaben der Ukraine drei ukrainische Mitarbeiter des Roten Kreuzes getötet worden. Der Vorfall habe sich in einem Dorf in der umkämpften Region Donezk ereignet, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft auf der Messenger-App Telegram mit. Zwei weitere Mitarbeiter seien in ein Krankenhaus eingeliefert worden, einer davon befinde sich in kritischem Zustand. "Ein weiteres russisches Kriegsverbrechen. Heute hat der Besatzer Fahrzeuge der humanitären Mission des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in der Region Donezk angegriffen", schrieb Selenskyj auf dem Kurznachrichtendienst X.

Der ukrainische Menschenrechtskommissar Dmytro Lubinez teilte mit, bei den Todesopfern handle es sich um drei Ukrainer, die für das IKRK gearbeitet hätten. Sie starben demnach durch Artilleriebeschuss im Dorf Wiroljubiwka in einem schwer umkämpften Gebiet in der Nähe der Frontlinie. In der ostukrainischen Region Donezk rückt die russische Armee seit Wochen auf die logistisch bedeutende Stadt Pokrowsk vor - trotz der ukrainischen Gegenoffensive in der westrussischen Region Kursk, welche die Ukraine am 6. August begonnen hatte.

Selenskyj wies außerdem eine chinesisch-brasilianische Friedensinitiative zurück. Der Vorschlag sei "zerstörerisch, es ist lediglich eine politische Aussage", sagte Selenskyj in einem Interview mit dem brasilianischen Medienunternehmen Metropoles. "Wie kann man 'hier ist unsere Initiative' anbieten, ohne uns überhaupt etwas zu fragen?" China und Brasilien hatten im Mai zu einer internationalen Friedenskonferenz aufgerufen, die von Russland und der Ukraine anerkannt wird, mit gleichberechtigter Teilnahme aller Parteien und einer fairen Diskussion aller Friedenspläne.

Bei X teilte der ukrainische Staatschef auch mit, dass Russland in der Nacht ein mit Weizen für Ägypten beladenes ziviles Frachtschiff nach dem Verlassen ukrainischer Hoheitsgewässer im Schwarzen Meer mit einer Rakete angegriffen habe. Es habe keine Opfer gegeben. Selenskyj betonte einmal mehr die Bedeutung ukrainischer Getreideexporte für die Welternährung und forderte auch hier eine internationale Reaktion. "Weizen und Nahrungsmittelsicherheit sollten nie Ziele von Raketen sein", sagte er. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar.

Selenskyj empfing in Kiew auch den estnischen Präsidenten Alar Karis, dem er für die Rüstungshilfe dankte. Das baltische EU- und NATO-Mitglied habe festgelegt, 0,25 Prozent seines jährlichen Bruttoinlandsprodukts der Ukraine für ihre Verteidigungserfordernisse zur Verfügung zu stellen. Bei den Gesprächen sei es auch um den Wiederaufbau und den EU-Kurs des Landes gegangen. Auch die lettische Regierungschefin Evika Silina sicherte bei einem Treffen mit Selenskyj weitere Hilfe zu.

Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zweieinhalb Jahren mit westlicher Hilfe gegen den russischen Angriffskrieg. Dutzende Staaten unterstützen das Land beim Kampf gegen die russischen Besatzer.

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