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Selenskyj kommt am Freitag zu Ramstein-Treffen

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Wolodymyr Selenskyj soll am Freitag nach Ramstein kommen
©APA/APA/dpa/Jens Büttner
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird nach einem Medienbericht am Freitag am Treffen der Verteidigungsminister der Ukraine-Kontaktgruppe im rheinland-pfälzischen Ramstein teilnehmen. Wie der "Spiegel" am Donnerstag berichtete, will Selenskyj dort die Verbündeten persönlich um weitere Waffen für den Kampf gegen Russland bitten. Dabei gehe es nach Informationen aus Berlin vor allem um weitreichende Raketen und mehr Flugabwehr.

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Bei den Treffen im sogenannten Ramstein-Format beraten Verteidigungsminister und Militärvertreter regelmäßig über die Bemühungen, die Ukraine mit Waffen, Ausrüstung und logistischer Hilfe im Krieg gegen Russland zu unterstützen. Die Teilnahme von Staats- und Regierungschefs ist nicht üblich.

Mit der Visite beim Treffen auf der US-Luftwaffenbasis Ramstein wolle Selenskyj den Ernst der Lage eindrücklich schildern, berichtete der "Spiegel" weiter. Der ukrainische Präsident hatte in den vergangenen Monaten immer wieder gefordert, dass die westlichen Verbündeten ihre Beschränkungen für den Einsatz gelieferter Waffen gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet aufheben.

Seit dem ukrainischen Vorstoß in der westrussischen Region Kursk Anfang August hat Moskau seine Angriffe auf die Ukraine verstärkt. Erst am Dienstag waren bei einem der verheerendsten Angriffe seit Kriegsbeginn in der zentralukrainischen Stadt Poltawa nach ukrainischen Angaben mindestens 53 Menschen getötet worden.

Unterdessen erklärte die ukrainische Luftwaffe, während der Nacht auf Donnerstag 60 der 78 von Russland gestarteten Drohnen abgeschossen zu haben. 15 weitere seien durch elektronische Mittel vom Kurs abgebracht worden. Zwei Drohnen sollen nach Russland "zurückgekehrt" und eine in den belarussischen Luftraum geflogen sein. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe ist auch eine Iskander-Rakete von der besetzten Halbinsel Krim aus abgefeuert worden. Schäden oder Opfer soll es den Angaben nach nicht gegeben haben.

Der belarussische Generalstab bestätigte der staatlichen Nachrichtenagentur Belta den Vorfall und sprach vom Abschuss mehrerer Drohnen. Das soll ukrainischen Quellen zufolge über dem an die Ukraine grenzenden Gebiet Gomel erfolgt sein.

Durch die ständigen Drohnenflüge galt allein in der ukrainischen Hauptstadt Kiew in der Nacht ein mehr als neunstündiger Luftalarm. Am Morgen war kurz auch Flugabwehrfeuer über der Dreimillionenstadt zu hören. Schäden hat es Behördenangaben nach aber nicht gegeben.

Angesichts der näher rückenden russischen Truppen stellte die Ukraine Evakuierungen mit dem Zug aus der frontnahen Stadt Pokrowsk im Osten des Landes ein. "Jetzt ist die Abfahrtsstation wegen der erschwerten Sicherheitssituation Pawlohrad im Gebiet Dnipropetrowsk", teilte der Gouverneur des Gebiets Donezk, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. Die örtlichen Behörden hätten nun die Aufgabe, für Flüchtlinge Busverbindungen zum Bahnhof von Pawlohrad einzurichten. Pawlohrad liegt gut 90 Kilometer westlich von Pokrowsk.

In Pokrowsk sollen Behördenangaben nach noch gut 30.000 Menschen ausharren. Vor dem Krieg hatte die Stadt noch über 70.000 Einwohner. Die Frontlinie verläuft dabei nur etwa neun Kilometer südöstlich der Bergarbeiterstadt. Regelmäßig gerät der Verkehrsknotenpunkt dabei auch unter Beschuss.

Die Ukraine wehrt seit über zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab. Russland erhebt Anspruch auf große Teile des Nachbarlandes und dabei insbesondere das Gebiet Donezk.

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