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"Ja, es gibt Vorwürfe und die werden derzeit intern geprüft", heißt es in dem den beiden Medien übermittelten Statement. "Den Inhalt kommentieren oder bestätigen wir derzeit nicht." Hintergrund sind anonyme Vorwürfe, Schöber habe sich über die ehemalige ORF-Journalistin und spätere Direktorin des Jüdischen Museums Danielle Spera antisemitisch geäußert. "Der Spera werd ich mal ihren Judenstern vom Kleidl reißen", zitiert die "Kronen Zeitung" das kolportierte Zitat Schöbers. Gegenüber dem "Standard" sagte Spera, sie könne sich solche Äußerungen "beim besten Willen nicht vorstellen", sie halte sie für "absurd" und verweist auf die langjährige Zusammenarbeit mit Schöber in "größter Wertschätzung und Freundschaft".
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann müsse nun rasch alle Beteiligten an einen Tisch holen und sich ein Bild verschaffen, so Lederer: "Sollte die Suppe zu dünn sein, kann man allen Partnern sagen, dass es vertiefende Prüfungen geben wird." Gleichzeitig solle aber auch Schöbers Werk "gewürdigt werden", so Lederer, der auf zahlreiche Zusammenarbeiten Schöbers mit Spera rund um jüdische Themen im ORF (wie etwa die zehnteilige Serie über heutiges jüdisches Leben in Wien) verweist. Auch sei Spera zuletzt im Kulturbeirat von ORF III verlängert worden.
Die Vorwürfe stammen offenbar aus einer Sammlung von Unterlagen, die über die vergangenen Monate über Schöber von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angelegt wurden. Diese gingen dann gesammelt an die Whistleblower-Stelle. Diese müsse laut Lederer jedoch "nachgeschärft werden, denn offenbar funktioniert sie nicht ausreichend, weil sie eigentlich eingerichtet wurde, damit einzelne Betroffene sich unmittelbar anonym an die Verantwortliche wenden können".
Die Anschuldigungen kommen kurz vor einem Prozess am Arbeitsgericht auf, wie "Krone" und "Standard" berichten. Dort geht es im November um die Kündigung eines ORF III-Betriebsrats, der zuvor schwere Vorwürfe der Manipulation von Arbeitszeitaufzeichnungen bei dem in einer Tochterfirma organisierten ORF-Spartensender für Information und Kultur erhoben hatte. Die Kündigung wurde nach "Standard"-Informationen mit Hinweisen begründet, wonach der Mitarbeiter bei Produktionen für ORF 3 auch Tätigkeiten für die damit befasste Produktionsfirma verrechnet hätte.
WIEN - ÖSTERREICH: FOTO: APA/HANS PUNZ