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Scharfer Preisanstieg bei Gewürzen auf den Rohstoffmärkten

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Klimawandel und Krieg treiben die Preise nach scharf nach oben
©APA/APA/THEMENBILD/GEORG HOCHMUTH
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Die Gewürzpreise auf den Rohstoffmärkten gehen laut Branchenverband scharf nach oben. Alleine der Preis für Pfeffer habe sich seit Jahresbeginn nahezu verdoppelt. Der markante Preisanstieg stellt die heimischen Betriebe vor extreme Herausforderungen, wie der Obmann des Verbandes der Gewürzindustrie, Erwin Kotányi, am Montag mitteilte. Auslöser seien vor allem Ernteeinbußen wegen extremer Hitze und Überflutungen sowie erhöhte Frachtkosten infolge des Krieges im Nahen Osten.

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Der Grund für die weitere Aufwärtstendenz der Pfefferpreise ist den Angaben zufolge die extreme Hitze in Brasilien, die auch bereits bei Kaffee starke Ernteeinbußen verursacht habe. Sie führt auch bei Pfeffer zu einer um 40 Prozent geringeren Ernteaussicht. "In Vietnam, dem größten Produzenten von Pfeffer, wird eine um rund 15 Prozent geringere Ernte prognostiziert", erklärten Kotányi und die Geschäftsführerin des Verbandes der Gewürzindustrie im Fachverband der Lebensmittelindustrie der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), Katharina Koßdorff, in einer gemeinsamen Aussendung.

Bei Lorbeerlaub habe sich das Anbaugebiet in der Türkei bis heute nicht von den Bränden im Jahr 2021 erholt. "Diese Situation führt bei guten Qualitäten wiederum zu steigenden Preisen", so der Verband. Die deutliche Verteuerung von Kümmel um rund 40 Prozent ist den Angaben zufolge stark beeinflusst von einer außergewöhnlichen Nachfrage aus Indien, "da die Cumin-Ernte in diesem Land schlecht ausgefallen ist und Kümmel, mit ähnlichem Geschmack, Cumin beigemengt wird".

Die Kosten für Knoblauchgranulat guter Qualitäten seien im Steigen begriffen, da die für die Trocknung relevanten Mengen der heurigen Ernte erheblich geringer ausgefallen seien. Auf einem historischen Höchstniveau lägen nach einem weiteren Anstieg auch die Kosten für Kräuter wie Majoran und Basilikum mit Anbaugebieten in Ägypten - ebenfalls wegen extremer Hitze beziehungsweise des aktuellen Wechsels der Anbauflächen von Gewürzen auf Weizen.

Auch Paprika wird immer teurer: "Für Paprika als einem der wichtigsten Gewürze werden für gute Qualitäten - nach einer mehrjährigen starken Aufwärtsentwicklung der Preise - auch heuer wieder Höchstpreise auf den Rohstoffmärkten verlangt", berichteten die Marktexperten.

Obendrauf hätten sich die Frachtkosten vieler Gewürze infolge des Kriegsausbruches im Nahen Osten "erheblich erhöht". "Grund dafür ist, dass die Transportschiffe den Suezkanal umfahren müssen, was den Transport um rund vier Wochen verlängert." Eine Entspannung der Lage scheine aktuell nicht in Sicht zu sein.

"Die Klimakrise setzt den Bauernfamilien zu", betonte der Geschäftsführer von Fairtrade Österreich, Hartwig Kirner, auch mit Blick auf den Kaffeeanbau. In Brasilien und Vietnam, den wichtigsten Herkunftsländern für Kaffee, habe es Dürren gegeben, die sich "negativ auf die Ernten auswirken werden", erklärte er die Ursachen des Preisanstiegs an den Kaffeebörsen. Zuletzt seien dort international Rekordpreise verzeichnet worden - die Situation am Weltmarkt sei "derzeit schwierig". Die Ernteerträge würden klimabedingt immer unsicherer.

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