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Russland startet Gegenoffensive im Gebiet Kursk

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Russlands Präsident Wladimir Putin
©APA/APA/AFP/ALEXANDER KAZAKOV
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Moskaus Militär hat nach eigenen Angaben im westrussischen Gebiet Kursk eine Gegenoffensive zur Vertreibung der dort eingedrungenen ukrainischen Truppen begonnen. "Die ukrainischen Streitkräfte sind aus beinahe zehn Ortschaften vertrieben worden", schrieb der Kommandant der tschetschenischen Spezialeinheit Achmat, Generalmajor Apti Alaudinow, auf Telegram. Dazu leitete er ein Video weiter, das die Gefangennahme von acht ukrainischen Soldaten in der Region zeigen soll.

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Unabhängig lassen sich die Angaben nicht überprüfen. Alaudinow ist auch Vizechef der politischen Hauptverwaltung der russischen Streitkräfte.

Die Ukraine war Anfang August überraschend in das Gebiet Kursk vorgestoßen. Im Zuge dieser Offensive hatte Kiew mehr als 1.000 Quadratkilometer erobert und viele russische Soldaten gefangen genommen. Ziel des Vorstoßes war es, Moskau zumindest zum teilweisen Abzug von Soldaten aus dem ostukrainischen Gebiet Donezk zu zwingen, um die Region Kursk zu decken.

Dieses Kalkül ist nach Ansicht von Militärbeobachtern nicht aufgegangen. Die russische Militärführung hat zwar einige Einheiten aus der Ukraine zum Schutz von Kursk abgezogen, aber ihre Hauptangriffsachse dabei nicht geschwächt.

Kremlchef Wladimir Putin, der vor mehr als zweieinhalb Jahren den Befehl zum Angriffskrieg gegen die Ukraine gegeben hatte, bezeichnete die ukrainische Gegenoffensive, die erstmals russisches Territorium zum Kriegsgebiet macht, als Provokation. Die Angreifer würden auf jeden Fall vertrieben, kündigte er an. Vorherige Verhandlungen zur Beendigung des Kriegs lehnte er ab.

Der jetzige russische Gegenangriff ist der erste ernsthafte Versuch Moskaus, die ukrainischen Truppen aus Kursk zu verdrängen. Von unabhängigen Militärexperten wird bisher allerdings nur der Vorstoß einer Kolonne gepanzerter Fahrzeuge aus der Ortschaft Korenjewo in das südlich davon gelegene Slagost bestätigt. Auch das russische Verteidigungsministerium hat offiziell noch nicht die Rückeroberung von Ortschaften bekanntgegeben.

Unterdessen kündigte der Kreml an, "angemessen" auf eine mögliche Erlaubnis der USA zum Einsatz von an die Ukraine gelieferten Raketen auf Ziele in Russland zu reagieren. "Sie wird angemessen sein", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch auf die Frage von Journalisten nach einer möglichen Antwort. Zudem stellte Peskow die russische Militäroffensive gegen die Ukraine als Reaktion auf die Unterstützung des Westens für die Ukraine dar.

"Jede derartige Entscheidung des Westens (...) ist ein weiterer Beweis für den gerechtfertigten, notwendigen und alternativlosen Charakter der Spezialoperation" in der Ukraine, sagte Peskow unter Verwendung des vom Kreml verwendeten Begriffs für das militärische Vorgehen.

US-Präsident Joe Biden hatte am Dienstag auf eine entsprechende Journalistenfrage erklärt, das seine Regierung an einer Freigabe der von den USA an die Ukraine gelieferten Langstreckenwaffen auch für Angriffe auf russisches Gebiet "arbeitet".

In this pool photograph distributed by the Russian state agency Sputnik, Russia's President Vladimir Putin oversees the "Ocean-2024" naval drills via teleconference from the situation centre at the Kremlin in Moscow on September 10, 2024. (Photo by Alexander KAZAKOV / POOL / AFP)

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