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Richtungsweisende Präsidentenwahl in Moldau

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Maia Sandu ist seit 2020 die erste Präsidentin der Republik Moldau
©APA/APA/AFP/DANIEL MIHAILESCU
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In der früheren Sowjetrepublik Moldau sind am Sonntag die Präsidentenwahl und die Volksabstimmung über den EU-Kurs des Landes ohne Zwischenfälle angelaufen. Um 12.00 Uhr lag die Wahlbeteiligung bei über 16 Prozent, teilte Wahlleiterin Angelica Caraman in der Hauptstadt Chisinau mit. Die Wahllokale schließen um 21.00 Uhr abends (20.00 MEZ). Es wird erwartet, dass die Wahlkommission um 22.00 Uhr (21.00 MEZ) die ersten vorläufigen Ergebnisse bekannt gibt.

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Geöffnet sind auch 30 Wahllokale in der von Moldau abtrünnigen Region Transnistrien und 231 Wahllokale im Ausland. Auch in Österreich ließen die moldauischen Behörden zwei Wahllokale einrichten - in Wien und in Innsbruck. Rund 3,3 Millionen Wahlberechtigte werden am Sonntag an den Wahlurnen erwartet.

Die prowestliche Amtsinhaberin Maia Sandu geht als Favoritin in die Abstimmung. "Ich habe gewählt, weil die Moldauer ihr Schicksal selbst bestimmen sollten und nicht Lügen und schmutziges Geld", sagte Sandu örtlichen Medien zufolge nach der Stimmabgabe. Sie rief die Bürger auch zur Abstimmung über den Beitritt zur Europäischen Union auf. "Unser Votum beim Referendum wird unser Schicksal für viele Jahrzehnte bestimmen."

Laut Ergebnissen der vom Meinungsforschungsinstitut CBS-Research erhobenen letzten Sonntagsfrage vor dem Urnengang führte Sandu mit 35,8 Prozent in der Wählergunst, während ihr wichtigster Gegenkandidat, der von den prorussischen Sozialisten (PSDR) unterstützte frühere Generalstaatsanwalt des Landes, Alexandr Stoianoglo, mit 9 Prozent der Stimmen rechnen darf. Weitere Präsidentschaftsbewerber sind der umstrittene Unternehmer und frühere Kommunalpolitiker Renato Usatii (6,4 Prozent) sowie die Ex-Baschkanin (Gouverneurin) von Gagausien, Irina Vlah (2,2 Prozent) - beide ebenfalls prorussische Politiker. Sollte in der ersten Runde niemand eine absolute Mehrheit erreichen, stellen sich die beiden stimmenstärksten Kandidaten am 3. November einer Stichwahl.

Moldau liegt zwischen EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine und ist EU-Beitrittskandidat. Präsidentin Sandu, die auf eine zweite Amtszeit zustrebt, setzte zeitgleich das Referendum an, mit dem der EU-Kurs des verarmten Agrarlandes in der Verfassung verankert werden soll. Das Referendum wird für gültig befunden, wenn mindestens ein Drittel der insgesamt 3,3 Millionen Wählerinnen und Wähler daran teilnehmen. Laut Ergebnissen der jüngsten CBS-Sonntagsfrage wollen 76,3 Prozent der wahlberechtigten Moldauer daran teilnehmen, wobei 55,1 Prozent der Befragten mit "Ja" stimmen wollen.

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