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Prozess um "Rammbock"-Einbrüche in NÖ und Wien begonnen

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Die drei Angeklagten waren teilweise geständig
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Ein Prozess um "Rammbock"-Einbrüche ist am Montag in Wiener Neustadt gestartet. Tatorte waren 2023 Juweliere in der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf (Bezirk Mödling), im Wiener Donauzentrum und in Wiener Neustadt. Teil der Anklage war auch eine Bankomatsprengung in Markgrafneusiedl (Bezirk Gänserndorf). Der Schaden wurde mit rund 500.000 Euro angegeben. Die zwei Niederländer und der Bulgare waren teilweise geständig. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt.

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Die Niederländer im Alter von 29 und 32 Jahren sind laut Staatsanwaltschaft Mitglieder einer international agierenden Gruppierung, die in Deutschland und Nachbarländern aktiv ist. Als "Rammbock" eingesetzt wurden bei den spektakulären Juweliereinbrüchen in der SCS und im Donauzentrum zuvor unbefugt in Gebrauch genommene Autos der Marke BMW. Vitrinen wurden mit Maurerfäustel und Brecheisen eingeschlagen, mit Schmuck suchten die Kriminellen das Weite. Bei den Taten gingen die Angeklagten der Staatsanwältin zufolge "mit äußerster Rücksichtslosigkeit und Brutalität vor" und beseitigten Spuren, indem sie die verwendeten Fahrzeuge anzündeten. Der drittbeschuldigte Bulgare soll ab Mai des Vorjahres den beiden Niederländern seine Wohnung als Stützpunkt zur Verfügung gestellt und unter anderem auch Chauffeurdienste geleistet haben.

Die beiden einschlägig vorbestraften Niederländer waren zu jenen Taten geständig, mit denen sie aufgrund von DNA-Spuren in Verbindung gebracht werden. Der 29-jährige Zweitangeklagte gab einen versuchten Coup am 12. Jänner 2023 in Wiener Neustadt zu, der 32-Jährige einen Einbruchsdiebstahl am 26. Juni des Vorjahres beim Dorotheum-Juwelier in Wiener Neustadt. "Ich hatte Schulden und keine Möglichkeit, das abzulehnen", sagte der ältere der beiden Niederländer. Nicht geständig waren die Landsmänner zu Einbruchsdiebstählen in der SCS in Vösendorf am 22. Mai und im Donauzentrum in Wien-Donaustadt am 20. Juni.

Zum Bankomateinbruch in Markgrafneusiedl am 6. Oktober 2023 waren die Angeklagten geständig. Der 32-Jährige führte seinen Angaben zufolge die Sprengung durch. "Für mich war das Wichtigste, dass ich meine Schulden zurückzahlen kann", meinte sein Landsmann. Der Bulgare gab zu, ein Auto angemietet und in diesem die Mitangeklagten nach Fischamend (Bezirk Bruck an der Leitha) gebracht zu haben, wo das Duo einen Pkw unbefugt in Betrieb genommen haben soll. Dann habe er in Wien-Donaustadt gewartet, bis die beiden Niederländer nach der Bankomatsprengung mit dem Fluchtauto eintrafen. Die Kfz wurden gewechselt, der Bulgare fuhr weiter und zündete den BMW an. Dabei erlitt er Brandwunden an den Händen. Für das Anzünden habe er 2.000 Euro erhalten, sagte der Drittangeklagte.

Nach diesem Coup wurde das Trio in der Wohnung des Bulgaren in Wien-Donaustadt festgenommen. Im Zuge einer Hausdurchsuchung wurden im Kellerabteil zwei Sprengsätze und Autokennzeichen gefunden. Entdeckt wurden auch mehrere Autoschlüssel und ein OBD-Tool (On-Board-Diagnose), um die Wegfahrsperre von Kfz zu deaktivieren. Auf diesem Gerät waren laut der Richterin die Fahrgestellnummern der verwendeten Pkw eingespeichert.

Der Drittangeklagte hatte laut seiner Aussage Mitbewohner gesucht, um die Miete bis zum Vertragsende zahlen zu können. Seit Mai 2023 sollen immer wieder Niederländer gegen Entgelt bei ihm übernachtet haben, er selbst sei kaum zuhause gewesen. Er habe nach der Trennung von seiner Ex-Freundin schlechte Entscheidungen getroffen, meinte der Bulgare: "Ich war immer alkoholisiert." Vom Sprengstoff und OBD-Tool in seinem Kellerabteil habe er nichts gewusst.

Den Angeklagten werden schwerer Diebstahl durch Einbruch, Brandstiftung, schwere Sachbeschädigung, unbefugter Gebrauch von Fahrzeugen, Urkundenunterdrückung sowie Vergehen nach dem Sprengmittelgesetz vorgeworfen. Der Bulgare soll überwiegend als Beitragstäter agiert haben. Die NÖ Versicherung hat sich wegen des Schadens für die betroffene Bank mit mehr als 29.500 Euro und aufgrund des Schadens für die Gemeinde Markgrafneusiedl mit mehr als 38.000 Euro (jeweils samt Zinsen) an dem Verfahren als Privatbeteiligte angeschlossen. Diese Ansprüche wurden von den beiden Niederländern anerkannt. Der Schöffenprozess am Landesgericht Wiener Neustadt ist für zwei Tage anberaumt, am Donnerstag wird weiterverhandelt.

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