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Polcanova auch in Linz mit Einzel-EM-Gold

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Geschafft! Sofia Polcanova im Jubel über ihr erneutes EM-Gold
©APA/APA/AFP/JOE KLAMAR
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Die Oberösterreicherin Sofia Polcanova ist erneut Tischtennis-Europameisterin im Einzel. Die 30-Jährige verteidigte am Sonntag in Linz ihren 2022 errungenen Titel mit Erfolg, im Finale besiegte sie Bernadette Szöcs mit 4:1 (8,-11,10,6,9). Nur gut eine Stunde davor hatte Polcanova mit der Rumänin das Doppel-Endspiel gegen Hana Matelova/Barbora Balazova (CZE/SVK) 2:3 (-7,7,-9,7,-6) verloren. Auch im Mixed hatte sie Silber geholt. Das Männer-Einzel ging an Alexis Lebrun (FRA).

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"Ich habe wirklich keine Worte, ich bin so dankbar", sagte Polcanova. Ihr Dank galt ihrem Mann Peter, ihrer Mutter, ihrem 2015 verstorbenen Vater und dem Team des Linzer Olympiazentrums. "Alle haben mir so viel geholfen. Ich bin einfach so dankbar, ich kann es noch nicht verstehen."

Durch den mit Landsmann Robert Gardos am Freitag fixierten Mixed-Erfolg sowie durch Doppel-Bronze von Maciej Kolodziejczyk an der Seite des Moldauers Wladimir Ursu hat Österreichs Verband (ÖTTV) bei den Heim-Titelkämpfen vier Medaillen verbucht. Mehr für Rot-Weiß-Rot hatte es nur 2005 in Aarhus mit fünf gegeben. Damals hatte u.a. Liu Jia Einzel-Gold geholt, sonst waren im Einzel für ÖTTV-Aktive nur die beiden Titel Polcanovas zu bejubeln. Bei insgesamt 43 Europameisterschaften gab es in Summe 47 ÖTTV-Medaillen - 11 in Gold, 15 in Silber und 21 in Bronze.

Das Einzel-Finale war das Duell der Nummern eins (Szöcs) und zwei der Setzliste. Besonders war die Situation nicht nur, da die Finalistinnen Freundinnen sind und gemeinsam Doppel spielen, sondern eben kurz davor ihre erste Gold-Chance an diesem Tag ausgelassen hatten. Beide präsentierten sich im Turnierverlauf in sehr starker Form, das davor letzte Duell hatte Polcanova am 31. Juli im Olympia-Achtelfinale von Paris mit 4:0 überzeugend gewonnen. Und auch im diesmaligen Duell in der TipsArena präsentierte sich die Olympia-Fünfte ballsicherer und dominanter.

Nach dem gewonnenen ersten Satz gelang Szöcs der Satzausgleich und die Weltranglisten-13. setzte mit einer 7:1-Führung nach. Polcanova aber - zu Mittag im Semifinale 4:1-Siegerin gegen die Deutsche Nina Mittelham - holte auf und fixierte ihren wohl vorentscheidenden zweiten Satzgewinn. In ihrem bereits 16. Match bei diesen Titelkämpfen - das für sie mögliche Maximum - übernahm sie fortan noch mehr das Kommando und ließ Szöcs nicht mehr richtig zum Zug kommen. Der dritte Matchball saß.

Für Szöczs bleibt immerhin ihre erste EM-Medaille im Einzel als Trost. Es sei schwierig gewesen, gegen die Freundin zu spielen, sagte Polcanova. "Ich hätte ihr den Sieg auch gegönnt. Es war so schade mit dem Doppel, ich habe so lange geweint. Aber ich habe gewusst, dass ich mich zusammenreißen muss. Doch ich weiß nicht, wie ich es geschafft habe."

Vor dem Doppel-Finale hatte Polcanova die Gegnerinnen als "schlagbar" bezeichnet. Matelova/Balazova zeigten sich aber hervorragend eingestellt, zogen ihr Spiel weitgehend durch. Szöcs/Polcanova unterliefen zu viele leichte Fehler, vor allem Szöcs. Es gelang nicht, mit Tempo den 13 Jahre zusammenspielenden Gegnerinnen das Momentum zu nehmen. Nach schneller Führung im Entscheidungssatz zogen Matelova/Balazova durch, ein Zwischenlauf von Szöcs/Polcanova von 2:8 auf 6:8 war zu wenig. "Unsere erste EM-Medaille, gleich Gold - unglaublich", sagte Balazova.

Alexis Lebrun fertigte den noch überraschender ins Finale vorgedrungenen Deutschen Benedikt Duda im Eiltempo mit 4:0 (5,8,6,2) ab. Im Semifinale hatten sich zu Mittag Duda gegen seinen Landsmann Dimitrj Ovtcharov 4:2 und Lebrun gegen den Schweden Truls Möregardh mit 4:0 durchgesetzt. Mit Bruder Felix sicherte sich Alexis Lebrun auch Doppel-Gold, Möregardh und sein Landsmann Anton Källberg hatten beim 3:0 (2,6,8) der Olympia-Dritten auch nicht wirklich eine Chance. Alexis Lebrun ist damit vor Polcanova der erfolgreichste Aktive dieser Titelkämpfe.

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