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So gibt es in einem der Kernbereiche des öffentlichen Dienstes für die Christgewerkschafter, die erstmals unter Eckehard Quin antreten, offenbar einen Dämpfer. Beim aktuellen Auszählungsstand büßt man laut APA-Informationen mit deutlichen Verlusten die absolute Mehrheit bei der Polizei ein. Die freiheitlichen Gewerkschafter von der AUF legen stark zu und sind mit den Sozialdemokraten, die in etwa gleich bleiben, auf Augenhöhe im Kampf um Platz zwei. Z.B. bei der WEGA holte die AUF sogar Platz eins. Beim Fachausschuss Wiener Polizei eroberte die FSG den Vorsitz von der FCG zurück.
Bei der Justizwache ist schon fertig ausgezählt und dort haben in Zukunft FCG, AUF und FSG jeweils zwei Mandate. Die Freiheitlichen legten an Stimmenanteil zu, die FSG eroberte einen Sitz, den davor ein Unabhängiger innehatte. Den Vorsitz retteten die Christgewerkschafter mit wenigen Stimmen Vorsprung.
Auch die FSG hatte am Abend schon einen Grund zur Freude. Bei den Zivilbediensteten in der Justiz holte man sich den Vorsitz. Bejubelt wurden von den Sozialdemokraten auch Erfolge bei den Landeslehrern. Sowohl in Kärnten als auch in Burgenland legte man zu, in Kärnten auf gut 74 Prozent, im Burgenland auf mehr als 72 Prozent.
Die FCG hat bei der Personalvertretungswahl, bei der rund 250.000 öffentlich Bedienstete zur Wahl aufgerufen waren, eine absolute Mehrheit von 53 Prozent zu verteidigen. Zweitstärkste Kraft sind traditionell die Sozialdemokraten. Dritte waren vor fünf Jahren die Unabhängigen Gewerkschafter, bei denen auch die Grünen vertreten sind. Auf Platz vier kam die AUF.
Die Ergebnisse unter den Fraktionen sind freilich schwer zu vergleichen, da UGÖD und AUF bei weitem nicht in allen Bereichen kandidieren. Bei den Freiheitlichen ist der Kernbereich die Sicherheit, wo man traditionell bei Polizei, Bundesheer und Justizwache stark ist. Die Unabhängigen haben ihre Stärken im Bildungsbereich, also an Hochschulen und Schulen. Wahlberechtigt sind neben den Bundesbediensteten auch die Landeslehrer.
Begleitet war der heurige Urnengang von einem zünftigen Gehaltsstreit mit der Regierung. Am Tag vor Beginn der Wahl, also am Dienstag, wollte die Gewerkschaft mit einer Großdemonstration noch einmal Druck erzeugen. Doch konnte wenige Stunden vor deren Beginn noch eine Einigung über einen für zwei Jahre geltenden Zeitraum erzielt werden. Freilich blieben die Gewerkschaftsvertreter mit dem Abschluss von 3,5 Prozent für 2025 unter der Inflation. Diese Einbuße soll im Jahr darauf gemäß der Vereinbarung wieder aufgeholt werden.