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Erzählt wird mit einem Budget von 56 Millionen Euro der Aufstieg des ungarischen Feldherren Janos Hunyadi im 15. Jahrhundert. Sein Leben ist von politischen Machtspielen und dem Kampf gegen Osmanen geprägt. Robert Dornhelm inszenierte einige Folgen, obwohl er von dem Projekt zunächst nichts wissen wollte. "Dann fiel der Name Hunyadi", sagte der Regisseur im APA-Gespräch. "Ich bin neben der Hunyadi-Burg in Rumänien aufgewachsen. Wir sind in die von der türkischen Armee gegrabenen Tunnels als Mutprobe hinabgestiegen. Außerdem sollte auch auf Ungarisch gedreht werden. Ich kann Ungarisch und Rumänisch, habe aber vorher noch nie in meiner Muttersprache gedreht." Also sagte der 77-Jährige zu.
Mit mehr als 600 Schauspielerinnen und Schauspielern bzw. Stuntleuten und fast 100 Pferden wurde an 174 Drehtagen von 25. Juli 2022 bis 2. August 2023 in der Nähe von Budapest am Set gearbeitet. "Ich kenne in Europa nichts Vergleichbares. Insofern sind wir sehr stolz", sagte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. Im Vergleich zu amerikanischen Streamingproduktionen befinde man sich damit "mindestens auf Augenhöhe".
"Die Vorbereitungen bis zum ersten Drehtag haben rund ein Jahr gedauert", berichtete Gellért L. Kádár. Der rumänische Schauspieler verkörpert den Titelhelden. "Ich musste viel von Null an lernen: Reiten, Kämpfen, den Umgang mit allen Arten von Waffen. Reiten war die größte Herausforderung. Heute traue ich mir auf einem Pferderücken Dinge zu, an die ich früher nicht einmal zu denken gewagt hätte."
Die Frau an seiner Seite, die unerschrockene Elisabeth, spielt die ungarische Darstellerin Vivien Rujder. Wie viel von ihrer eigenen Persönlichkeit brachte sie in die Figur ein? "Nur ein bisschen", schmunzelte sie. "Ich bin zwar auch eine starke Frau, aber zu sensibel. Elisabeth ist das nicht. Sie zeigt es zumindest nicht. Elisabeth versteckt ihre Emotionen, weil sie das muss." Und sie kann auch kämpfen. "Der Umgang mit dem Schwert ist eigentlich nicht so meine Sache", sagte Rujder, "aber mit dem Bogen habe ich mir leicht getan."
Als erste Liebe von Hunyadi muss Franciska Törőcsik aus "politischen Gründen" die Beziehung beenden und als eine Frau von Sultan Murad II. (Murathan Muslu), dem Gegenspieler Hunyadis, in den Harem übersiedeln. "Viele meiner Szenen sind sehr intensiv, ich muss Gefühle zeigen, darf aber nicht viel sprechen. Das war Frauen damals nicht gestattet." Törőcsik hob "die Qualität der Figuren" hervor: "Die großen Sets, die schönen Kostüme, die Stars - das war alles sehr inspirierend. Aber ohne der Tiefe der Charaktere und einer guten Story mit wahrem Hintergrund, würde die Serie trotzdem nicht funktionieren."
Neben dem Wiener Muslu gehören Rupp als Albrecht II. und Cornelius Obonya als Friedrich III. zum österreichischen Cast. Rupp habe mit seiner Rolle Spaß gehabt: "Weil mein Friedrich anders ist als diese ganzen Alphamänner, die da vorkommen - und die man natürlich in so einer Serie sehen will." Obonya betonte, dass man in erster Linie mit der Serie ("große Kulinarik") unterhalten wolle und fügte hinzu: "Wenn Menschen hinterher ein Geschichtsbuch zur Hand nehmen und nachlesen, wie das wirklich war, dann haben wir gewonnen."
Der ORF schließt sich diesem Gedanken an und bringt am 21. April, 22.05 Uhr, auf ORF 1 die Dokumentation "Hunyadi - Der Reiz des Mittelalters".
(S E R V I C E - Die ersten neun Episoden sind ab 12 Jahren geeignet, die finale Folge ab 16. Auf ORF ON sind die Episoden tagsüber aus Jugendschutzgründen gesperrt.)