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Die Halle firmiert als Wien-Holding-Arena, sie wird für bis zu 20.000 Besucherinnen und Besucher konzipiert. Vorgesehen ist sie als Austragungsort für sämtliche Arten von Shows und Events, also etwa für große Rock- und Popkonzerte oder auch Sportbewerbe und Messen. Rund 145 Veranstaltungen pro Jahr soll das Gebäude beherbergen können.
Der Großbau entsteht auf einer Fläche neben der bestehenden Rinderhalle (jetzt Marx-Halle). Sie liegt seit Jahren brach. Ursprünglich Teil des dort befindlichen Schlachthofs war das Areal geraume Zeit für den ORF reserviert, als dieser einen Neubau überlegte. Dass die neue Eventhalle dort entstehen soll, war 2019 avisiert worden. Damals ging man noch von einer Eröffnung 2024 aus. Doch daraus wurde nichts.
Denn das Verwaltungsgericht Wien erklärte nach einem Einspruch die ursprünglich beabsichtigte Zuschlagsentscheidung für nichtig. Sie sei aus "formalrechtlichen Gründen" aufgehoben worden, erläuterte Gollowitzer am Donnerstag. Die Gründe seien nicht im Einflussbereich der Stadt oder der Wien-Holding gelegen, wurde versichert. Man habe sich daraufhin entschieden, nicht neu auszuschreiben. Das sei juristisch zulässig gewesen, betonte der Wien-Holding-Chef.
In einem "Aufklärungsgespräch" mit dem zunächst unterlegenen Bieter wurde schließlich eine Lösung erzielt, berichtete er. Diese sieht folgendermaßen aus: Die Stadt zahlt höchstens 153 Millionen Euro dazu, den Rest finanziert CTS Eventim. Die Gesamtkosten werden sich auf 450 bis 500 Millionen Euro belaufen, erklärte Klaus-Peter Schulenberg, der Chef des Unterhaltungskonzerns, zu dem in Österreich auch die Plattform Ö-Ticket gehört.
Der Preis war auch der Grund, warum im ersten Schritt noch der Mitbewerber auserkoren worden war. Dieser hätte ein deutlich günstigeres Angebot gelegt und habe darum den Zuschlag erhalten müssen, wurde am Donnerstag ausgeführt. Doch auch beim nun zum Zug gekommenen Unternehmen wurde neu verhandelt. Die Kosten bzw. die Zuzahlung der Stadt wurden zwar nicht auf das Niveau des ersten Siegerprojekts gesenkt, aber doch deutlich reduziert.
Bei der Qualität seien aber keine Abstriche gemacht worden, sondern man habe das Gebäude "optimiert" und für eine verbesserte Raumeffizienz gesorgt, hieß es. Auch sei das wirtschaftliche Risiko inzwischen geringer, da der Bereich Entertainment nach der Pandemie wieder zu alter Stärke zurückgefunden habe. Auch dadurch sei es möglich geworden, die Summe zu senken.
Qualitativ, so wird von Seiten der Stadt beteuert, sei das Angebot von CTS Eventim immer schon besser gewesen. Auch Konzern-CEO Schulenberg versprach eine "maximale Aufenthaltsqualität". Entstehen soll eine Multifunktionsarena nach modernsten Standards. Platz soll für eine ganze Reihe von Formaten sein, auch Geschäfts- und Gastronomiebereiche sind geplant.
Architektonisch baut man auf dem Siegerentwurf eines 2020 durchgeführten Wettbewerbs auf. Das Grundstück selbst bleibt im Besitz der Stadt. Schulenberg stellte auch klar, dass nicht daran gedacht ist, dass nur CTS Eventim das Programm der Arena gestaltet: "Sie wird der ganzen Branche, auch den Wettbewerbern offen stehen."
Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Hanke zeigte sich erfreut über den "wichtigen Schritt nach vorne". Die Arena solle unter anderem dafür sorgen, dass internationale Stars und Events weiterhin auf Wien als "Must-Play-City" setzen. Hanke hob weiters hervor, dass auch die Stadthalle nach Eröffnung der Wien-Holding-Arena weiter zur Verfügung stehen soll. Es seien beide Standorte wichtig, hielt er fest.
Die Wiener ÖVP hofft nun auf eine rasche Realisierung des Projekts, wie man in einer Aussendung betonte. "Nachdem nun heute der strategische Partner CTS Eventim für die Wien Holding Arena präsentiert wurde, ist die Stadt Wien nun gefordert, diesen nach besten Kräften zu unterstützen", meinte der türkise Klubchef Markus Wölbitsch. Für die Umsetzung müsse nun ein professionelles Umfeld geboten werden. Nötig sei nun auch volle Kostentransparenz.
Die Grünen sahen weiterhin "jede Menge Ungereimtheiten". Budgetsprecher Martin Margulies kritisierte, dass die Stadt um 100 Mio. Euro nun mehr zahle - da die Kostenbeteiligung zunächst nur 50 Mio. Euro betragen hätte sollen. Anstatt neu auszuschreiben und dem ursprünglichen Bieter die Möglichkeit zu geben, seinen Formalfehler zu beheben, habe man sich für Mehrkosten entschieden, beklagte er. "Angesichts der mehr als nur angespannten Finanzsituation der Stadt ist diese Entscheidung absolut nicht nachvollziehbar", befand Margulies.
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