von
"Es fühlt sich so an, dass das mein letztes professionelles Einzel war", hatte Nadal nach seinem ersten Auftritt bei seinem Abschiedsturnier gesagt. Er sollte recht behalten. Mit dem Ausscheiden Spaniens geht die Karriere eines der erfolgreichsten Spieler der Tennisgeschichte zu Ende. Nadal kann auf 22 Grand-Slam-Titel und 36 Masters-1000-Triumphe zurückblicken, mit 14 Triumphen in Roland Garros ist der Mallorquiner French-Open-Rekordsieger. Er hat alle wichtigen Turniere der Tenniswelt gewonnen.
Schon bevor er den Centre Court im Palacio de Deportes José María Martín Carpena überhaupt betreten hatte, hallten erste "Rafa, Rafa"-Rufe durch die Arena. Bei der Vorstellung des Mallorquiners brandete ohrenbetäubender Jubel auf, Nadal hatte schon zu diesem Zeitpunkt sichtlich mit seinen Emotionen zu kämpfen. Die Augen der spanischen Tennis-Legende wurden feucht, als die Nationalhymne erklang.
Im ersten Satz gaben sich bis zum 4:4 weder Nadal noch Van de Zandschulp eine Blöße, dann erarbeitete sich der Niederländer zwei Breakbälle und nutzte den zweiten zum 5:4. Im Anschluss servierte er problemlos aus. Im zweiten Satz musste Nadal, der sichtbar Schwierigkeiten hatte, das Niveau des Weltranglisten-80. mitzugehen, bei all seinen Aufschlagspielen kämpfen. Der 22-fache Grand-Slam-Sieger gab das erste und das dritte ab.
Beim Stand von 1:4 machte der Mallorquiner ein Break wieder gut und kämpfte sich danach auf 3:4 heran. Anschließend gelang es dem Altstar allerdings nicht mehr, seinem Gegner das Service abzunehmen, Van de Zandschulp brachte "Oranje" mit 1:0 in Führung. "Ich bin da rausgegangen, habe versucht, mein Bestes zu geben und Spaß zu haben, mit der richtigen Energie und der richtigen Einstellung zu spielen, aber es hat einfach nicht geklappt", sagte Nadal.
Alcaraz sorgte im Anschluss für den erwarteten Ausgleich. Der Weltranglisten-Dritte hatte zwar im ersten Satz einige Probleme gegen Griekspoor und lag ein Break hinten, gewann den Durchgang aber im Tiebreak zu Null. Im zweiten Satz blieb der Favorit ungefährdet. "Es ist ein emotionaler Tag. Es ist ein sehr wichtiges Turnier für mich, für jeden hier", erklärte Alcaraz. "Ich habe versucht, mein bestes Tennis zu spielen, um zu gewinnen. Und ja, ich tat es für Rafa."
Im Doppel mit Granollers musste sich der 21-Jährige dann aber gegen Van de Zandschulp/Wesley Koolhof geschlagen geben. Die Niederländer setzten sich zweimal im Tie-Break mit 7:6(4),7:6(3) durch.