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Alle EU-Staaten haben sich darauf verständigt, bis 2027 aus russischem Gas auszusteigen. Im Dezember 2023 stammten 98 Prozent der Gasimporte Österreichs aus Russland, im Mai 2024 waren es noch immer 90 Prozent und im Juni waren es 83 Prozent. Das österreichische Energie- und Klimaministerium hat Anfang Juli eine Kommission eingesetzt, die den Gasliefervertrag zwischen der russischen Gazprom und dem heimischen Energiekonzern OMV prüfen soll. Dazu sollen einzelne Mitglieder auch Einblick in den Vertrag bekommen, dessen Inhalt bisher nur die OMV selbst kannte.
Anders als etwa Deutschland werden die EU-Staaten Österreich, Ungarn und die Slowakei weiterhin über die Ukraine mit russischem Pipeline-Gas beliefert. Ukrainische Unternehmen hatten Ende 2019 einen entsprechenden Vertrag für fünf Jahre mit dem russischen Gazprom-Konzern geschlossen. Mit den Worten "Es ist vorbei" hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstag angekündigt, dass dieser Vertrag nicht verlängert werde.
Im vergangenen Monat hatte Selenskyj einen Vertrag mit Aserbaidschan in Aussicht gestellt, um russisches Gas in den ukrainischen Pipelines zu ersetzen. Da die Ukraine aber keine Grenze zu Aserbaidschan hat, würde dieses Gas durch Russland geleitet werden. Nach Angaben des aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew sind die EU und die Ukraine an ihn herangetreten, um bei entsprechenden Gesprächen mit Moskau zu vermitteln.