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Ihre Daten ergäben auch 32 Fälle von "unter Zwang oder unfreiwillig" verschwundenen Menschen, berichtete die Menschenrechtskommission. Ruto hatte in einem Fernsehinterview am Sonntag die Zahl der Toten auf 19 beziffert. Er bezeichnete die Todesfälle als "sehr bedauerlich", wies aber jegliche Verantwortung von sich. Die weitgehend friedlichen Proteste gegen die kenianische Regierung waren vergangene Woche Dienstag in Gewalt umgeschlagen, nachdem das Parlament auf Druck des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine Reihe von Steuererhöhungen verabschiedet hatte. Demonstrierende stürmten den Parlamentskomplex, ein Feuer brach aus.
Am Dienstag demonstrierten in Mombasa, der zweitgrößten Stadt des Landes, Hunderte mit Vuvuzelas, kenianischen Fahnen und "Ruto must go" Schildern in der Innenstadt. Auch im westkenianischen Kisumu forderten Demonstranten trotz starker Polizeipräsenz in Sprechchören den Rücktritt des Präsidenten, den sie für die steigenden Lebenshaltungskosten in dem ostafrikanischen Land verantwortlich machten. In der Hauptstadt Nairobi schloss ein massives Polizeiaufgebot die Zufahrtstraßen zum Parlament und zum Amtssitz des Präsidenten. In der Innenstadt waren viele Geschäfte geschlossen.