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Die 53-Jährige wird "für ihre intensive poetische Prosa, die sich mit historischen Traumata auseinandersetzt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens offenlegt", ausgezeichnet, so die Kurzbegründung der Akademie. Erneut gingen damit die Favoriten der Buchmacher, die Chinesin Can Xue und der Australier Gerald Murnane, leer aus.
Han Kang, die mit ihrem abgründigen Roman "Die Vegetarierin" 2016 den Man Booker International Prize gewann, wurde am 27. November 1970 in der südkoreanischen Provinzhauptstadt Gwangju geboren und wuchs ab ihrem elften Lebensjahr in Seoul auf. Sie studierte an der Yonsei University in Seoul Koreanische Literatur und trat zunächst mit Lyrik in Erscheinung.
In ihrem Roman "Menschenwerk" (2017 auf Deutsch erschienen) beschäftigte sich die Südkoreanerin mit einem Studentenaufstand des Jahres 1980, der vom damaligen Militärregime mit unfassbarer Gewalt beantwortet wurde. Im Roman "Deine kalten Hände" (auf Deutsch 2019) ging es um Frauen, die eine Essstörung haben, um patriarchale Machtverhältnisse und den männlichen Blick auf den weiblichen Körper. 2020 erschien ihr Buch "Weiß" auf Deutsch, in dem sie in poetischen Verdichtungen und Reflexionen ihre unmittelbar nach der Geburt gestorbene, nie gekannte Schwester betrauerte. Zuletzt erschien in diesem Jahr ihr Roman "Griechischstunden", in dem sie die Geschichte zweier gewöhnlicher Menschen erzählt, die sich in einem Moment privater Angst begegnen. Alle fünf auf Deutsch übersetzten Romane sind im Aufbau Verlag erschienen.
(S E R V I C E - www.nobelprize.org)