von
Nach dem Rücktritt von Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) infolge der Brucknerhausaffäre war Prammer, bis dahin Planungsstadtrat, Ende August von den Parteigremien der SPÖ-Linz zum neuen Chef und dann zum Bürgermeisterkandidaten gewählt worden. Mitte Oktober startete dann die Mitgliederbefragung. In der außerordentlichen Bezirksparteikonferenz am Freitag wurde das Ergebnis präsentiert. Von den insgesamt 4.919 Mitgliedern nahmen 44,3 Prozent an der Direktwahl teil. 95,5 Prozent von ihnen votierten dann für Prammer.
"Der hält. Zu Dir. Und Linz.", lautet der Slogan auf den Plakaten von "Didi Prammer" 58 Tage vor der Wahl. Er wolle die "Erfolgsgeschichte" von Linz mit "der roten Handschrift fortschreiben", dies sei jedoch keine "gmahde Wiesn". Klimawandel, Mobilität und Sicherheit seien Themen, die er lösen wolle.
ÖVP-Kandidat Martin Hajart verpasst sich selbst das Image des Saubermanns: Im strahlend weißen Hemd tritt er auf seinem Plakat "Für eine saubere Stadtpolitik" ein, in einer Pressekonferenz warb er am Freitag für seinen "Putzplan für Linz". So kritisiert Hajart den "roten Machtmissbrauch" und will nach der Brucknerhausaffäre ein neues Regelwerk für Linzer Politiker, die er nicht mehr in den Aufsichtsräten städtischer Unternehmen sehen möchte. Er selbst legt seine Aufsichtsratsmandate zurück - dass die Landes-ÖVP bisher keine Anstalten macht, auf Landesebene Ähnliches zu tun, sieht er pragmatisch: "Ich kann für mich handeln." Er trete aber für einen Veränderungsprozess ein, "in Linz beginnt's", so seine Hoffnung. Als weitere Themen für den Wahlkampf hat er sich Integration, Verkehr, Bildung und Wirtschaft auf die Fahnen geschrieben.
Hajart tritt zum ersten Mal als Bürgermeisterkandidat an. 2021 war sein Vorgänger Bernhard Baier in die Stichwahl gegen Luger gekommen. Insgesamt treten sieben Kandidaten zur Wahl an. Außer Prammer und Hajart gehen für die FPÖ Stadtrat Michael Raml ins Rennen, für die Grünen Stadträtin Eva Schobesberger. Weiters treten Georg Redlhammer für die NEOS, Gerlinde Grünn für die KPÖ und Lorenz Potocnik für Linz+ an.