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Die libanesische Armee verhält sich im Krieg zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz neutral, geriet zuletzt aber regelmäßig zwischen die Fronten. Seit der Intensivierung der Kämpfe zwischen der Hisbollah, die im Libanon nicht nur eine Miliz, sondern ein maßgeblicher politischer Akteur ist, und dem israelischen Militär Mitte September wurden bereits mehrere Soldaten getötet.
Unterdessen gerieten bei Kämpfen zwischen Israel und der Hisbollah erneut UNIFIL-Truppen unter Beschuss. Dabei habe es sich um eine Patrouille gehandelt, zu der auch französische Soldaten gehört hätten, teilte das Außenministerium in Paris mit. Verletzte habe es keine gegeben. Das Ministerium äußerte sich nicht dazu, von wem der Beschuss ausging. Es forderte allerdings, dass die Sicherheit und der Schutz der Soldaten sowie der UNO-Einrichtungen gewährleistet werden müsse. Österreich beteiligt sich seit 2011 mit einem Logistikkontingent an den Blauhelmen im Libanon und ist mit 160 bis 170 Bundesheerangehörigen vor Ort.
Eine von den USA vermittelte Vereinbarung über eine Waffenruhe muss der libanesischen Hisbollah zufolge in jedem Fall die Kämpfe mit dem israelischen Militär rasch beenden und die Souveränität des Libanons wahren. Der Hisbollah-Vertreter Mahmoud Kmati sagte dem von der Organisation betriebenen Sender Al-Manar TV, er sei bezüglich der Aussichten auf eine Waffenruhe weder übermäßig optimistisch noch übermäßig pessimistisch.
Er spielte mit seiner Forderung auf die Haltung Israels an, das erklärt hat, es werde die Hisbollah-Miliz auch im Falle einer Waffenruhe weiter angreifen. Die Hisbollah ist eine im Libanon einflussreiche Organisation, zu der nicht nur die stark bewaffnete Miliz gehört, sie ist auch politische Partei und betreibt ein soziales Netzwerk. Die Miliz wird vom Iran mit Waffen und Munition unterstützt.
Unterdessen forderte Frankreich Israel und die Hisbollah auf, den US-Waffenruhevorschlag anzunehmen. Die Bemühungen der USA hätten die Chance dafür geschaffen, sagte der französische Außenminister Jean-Noel Barrot im Hörfunksender Europe 1. "Es öffnet sich ein Zeitfenster für eine dauerhafte Waffenruhe im Libanon, die die Rückkehr der Vertriebenen ermöglichen und die Souveränität des Libanons sowie die Sicherheit Israels gewährleisten würde", sagte Barrot. "Ich rufe alle Seiten, mit denen wir in engem Kontakt stehen, auf, dieses Zeitfenster zu nutzen."
Frankreich hatte nach dem Ersten Weltkrieg bis 1943 das vom Völkerbund erteilte Mandat über den heutigen Libanon und unterhält traditionell enge Beziehungen zu dem Land.