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Die israelische Armee äußerte sich zunächst nicht dazu. Sie hat ihr Vorgehen in dem nördlichen Gebiet um die Stadt Beit Lahiya sowie die nahe gelegenen Orte Jabalia und Beit Hanoun seit Anfang Oktober verstärkt. Sie will damit nach eigenen Angaben eine Neugruppierung der Hamas-Kämpfer verhindern und Angriffe auf Israel unterbinden.
In dem bombardierten Wohnviertel hätten mindestens 200 Menschen gelebt, erklärte der Direktor des Kamal-Adwan-Krankenhauses in Beit Lahiya, Hussam Abu Safiya. Viele würden noch vermisst. Sanitäter behandelten Verletzte vor Ort, da keine Krankenwagen für den Transport in Krankenhäuser zur Verfügung stünden. Und auch in den Krankenhäusern könne das Leben von Verletzten nur schwer gerettet werden, da dort ein Mangel an medizinischen Versorgungsmitteln und spezialisierten Chirurgen herrsche. Israel habe die meisten medizinischen Mitarbeiter festgenommen oder ausgewiesen, sagte Abu Safiya.
Seit Wochen konzentriert die israelische Armee ihre Einsätze im Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen auf das nördliche Grenzgebiet des Palästinenser-Gebiets, wo das Militär die drei Städte Jabalia, Beit Lahiya und Beit Hanoun belagert. Einwohnern zufolge haben die israelischen Streitkräfte dort seitdem Hunderte Häuser zerstört.
Der Leiter des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA), Philippe Lazzarini, erklärte am Donnerstag, 80 Prozent des Gazastreifens seien nun Hochrisikogebiete. Die Menschen seien zunehmend verzweifelt. "Sie sind faktisch gefangen und es gibt für sie keinen sicheren Ort", sagte der UNRWA-Chef. Im Norden lebten die Menschen unter strikter Belagerung. "Sie laufen in einem Teufelskreis um ihr Leben und sind seit mehr als 40 Tagen ohne humanitäre Hilfe." Zudem verschärfen Plünderungen von Hilfslieferungen durch bewaffnete Banden die Lage.
Aber auch in anderen Gebieten des Gazastreifens setzte Israel seine Angriffe fort. In der Flüchtlingssiedlung Nuseirat in Zentral-Gaza wurden dabei zwei Menschen getötet. In Rafah im Süden nahe der Grenze zu Ägypten kamen drei Menschen ums Leben.