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Israel gedenkt der Opfer des Hamas-Überfalls vor einem Jahr

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Schweigeminute nahe dem Kibbuz Reim
©APA/APA/AFP/JOHN WESSELS
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In Israel haben am Montag die Gedenkfeiern zum ersten Jahrestag des Hamas-Überfalls begonnen. Zum Auftakt hielt nahe dem Kibbuz Reim, wo vor einem Jahr mehr als 370 Teilnehmer des Nova-Musikfestivals getötet wurden, eine Menschenmenge um 06.29 Uhr Ortszeit - dem Beginn des beispiellosen Angriffs der militanten Palästinenserorganisation am 7. Oktober 2023 - eine Schweigeminute ab.

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Vor Beginn der Schweigeminute waren minutenlang die hypnotischen Klänge des letzten Musikstücks zu hören, das vor einem Jahr bei dem Festival gespielt wurde - bevor die Musik abrupt abbrach. Unter den Teilnehmern der Gedenkveranstaltung waren zahlreiche Angehörige der Opfer, viele in Tränen. Väter sprachen das Totengebet für ihre bei dem Festival getöteten Söhne, Trauernde entzündeten Kerzen.

Während der Gedenkfeier waren aus dem nahen, abgeriegelten Gazastreifen Schüsse und der Motorenlärm eines Kampfhubschraubers zu hören. Der militärische Arm der radikalislamischen Hamas beschoss den Süden Israels wenige Minuten nach Beginn der Feierlichkeiten nach eigenen Angaben mit Raketen. Diese hätten sich gegen "feindliche Versammlungen" an den Grenzübergängen Kerem Shalom, Rafah sowie gegen den Kibbuz Holit gerichtet.

Die israelische Armee fing nach eigenen Angaben drei Raketen ab, eine vierte sei auf unbewohntem Gebiet eingeschlagen. Zudem habe die Luftwaffe Raketen-Abschussbasen der Hamas und "unterirdische terroristische Infrastruktur" im gesamten Gazastreifen beschossen, erklärte ein Armeesprecher. Zuvor hätten die israelische Artillerie und die Luftwaffe in der Nacht Ziele im zentralen Gazastreifen angegriffen, die eine Bedrohung für die in diesem Gebiet operierenden israelischen Truppen darstellten, teilte die israelische Armee weiter mit.

Israel fing eigenen Angaben zufolge am frühen Montagmorgen auch zwei aus dem Osten kommende Drohnen ab. Sie seien über den Gebieten Rishon LeZion und Palmachim entdeckt worden, teilte das Militär mit. Weitere Details dazu nannte es nicht.

Die Hamas beschoss nach eigenen Angaben Tel Aviv mit Raketen. Es seien mehrere Raketen auf die zweitgrößte israelische Stadt abgefeuert worden, teilte der bewaffnete Arm der radikal-islamischen Palästinenserorganisation mit. Das israelische Militär teilte mit, dass in Tel Aviv und in gesamten Zentrum des Landes Luftalarm herrsche.

Den ganzen Tag über finden in Israel zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. Es wird zudem erwartet, dass sich Regierungschef Benjamin Netanyahu mit einer Fernsehansprache an die Nation wendet. Gedenkfeiern finden zudem in vielen Ländern der Welt statt, darunter auch in Österreich.

Präsident Yitzhak Herzog appellierte am ersten Jahrestag des Hamas-Massakers an die Welt, das Land im Kampf gegen seine Feinde zu unterstützen. "Es ist eine Narbe an der Menschheit, eine Narbe am Angesicht der Erde", sagte er am Ort des Nova-Musikfestivals nahe der Gaza-Grenze.

"Die Welt muss sich dessen gewahr werden und verstehen, dass sie Israel in der Schlacht gegen seine Feinde unterstützen muss, damit der Lauf der Geschichte geändert und der (Nahost-)Region Frieden und eine bessere Zukunft gebracht werden können", führte er weiter aus. Israel würde eine Schlacht für die freie Welt schlagen.

In den Morgenstunden des 7. Oktober 2023 hatten hunderte Kämpfer der Hamas und verbündeter islamistischer Palästinensergruppen den Grenzzaun zwischen dem Gazastreifen und Israel durchbrochen. In mehreren südisraelischen Ortschaften, auf dem Nova-Musikfestival und als Geiseln im Gazastreifen wurden israelischen Angaben zufolge insgesamt 1.205 Menschen getötet, überwiegend Zivilisten.

Von den 251 von der Hamas verschleppten Geiseln werden derzeit noch rund 100 im Gazastreifen festgehalten, 37 von ihnen sind nach Einschätzung der israelischen Armee tot. In Tel Aviv demonstrierten am frühen Montagmorgen vor Sonnenaufgang Familien von Geiseln für deren Freilassung.

Israel geht seit dem Hamas-Angriff vor einem Jahr massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas-Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, mehr als 41.800 Menschen getötet. Weite Teile des Gazastreifens sind verwüstet. Im Libanon bekämpft Israel die pro-iranische Hisbollah-Miliz, die in Unterstützung der Hamas Israel seit dem 7. Oktober Israel verstärkt immer wieder beschießt.

Two people are overcome with emotion as relatives and supporters of Israelis killed in the October 7 Hamas attack attend a ceremony at the Nova memorial near Kibbutz Reim in southern Israel on the first anniversary of the attacks, October 7, 2024. Thousands of people gathered over the weekend for the first emotional commemorations marking the anniversary of Palestinian militant group Hamas's October 7, 2023 attack on Israel..The first candlelight vigils, memorials and marches to mark the anniversary were held in cities ranging from Tel Aviv to London, Paris and Berlin, with more set to be held around the world on Monday. (Photo by JOHN WESSELS / AFP)

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