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Israel bietet Millionen-Lösegeld für Hamas-Geiseln

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Israels Regierungschef Benjamin Netanyahu will den Geiselnehmern der Hamas im Gazastreifen mehrere Millionen Dollar für die Freilassung einer jeden Geisel und einen sicheren Abzug mit ihren Familien anbieten. Entsprechende Medienberichte wurden aus israelischen Regierungskreisen bestätigt. Ein Hamas-Vertreter nannte das Angebot jedoch eine "Farce". Bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen waren zuvor laut palästinensischen Quellen rund 30 Menschen getötet worden.

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Eine Freilassung komme nur infrage, wenn es ein Abkommen gebe, das ein Ende des Krieges und der Blockade sowie den Wiederaufbau des Küstenstreifens ermögliche, so der Hamassprecher Taher al-Nono. Zuerst hatte der israelische TV-Senders Channel 12 über das Angebot berichtet. Seitens der israelischen Regierung wurde dieses gegenüber der Deutschen Presse-Agentur bekräftigt.

Von den während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 aus Israel verschleppten rund 250 Menschen werden noch etwa 100 im Gazastreifen festgehalten, von denen jedoch viele nach mehr als einem Jahr Krieg nicht mehr am Leben sein dürften. Angehörige werfen Netanyahu vor, eine Einigung über die Freilassung verhindert zu haben. Der gibt hingegen der Hamas die Schuld.

Bei israelischen Luftangriffen auf den Gazastreifen wurden am Dienstag palästinensischen Medienberichten zufolge mindestens 29 Menschen getötet. Getroffen worden seien in verschiedenen Bereichen des Küstengebiets auch Zelte, in denen Vertriebene untergebracht waren, meldete die offizielle palästinensische Nachrichtenagentur WAFA am Dienstag. Bei einem schweren Luftangriff auf ein Haus in Beit Lahiya im Norden des Gazastreifens kamen demnach allein 20 Menschen ums Leben.

Später rief Israel die Bewohner von Beit Lahiya auf, die Stadt zu verlassen. Aus israelischen Flugzeugen wurden Flugblätter mit entsprechenden Anordnungen abgeworfen. "An alle, die in ihren Häusern und Schutzräumen geblieben sind: sie riskieren ihr Leben. Begeben sie sich zu ihrer Sicherheit in den Süden", steht dort auf Arabisch geschrieben. Israel zufolge sollen damit Zivilisten bei den Kämpfen gegen die Hamas geschützt werden. Palästinenser gehen davon aus, das Israel dort Pufferzonen einrichten will.

Angesichts der katastrophalen Lage nach mehr als einem Jahr Krieg im Gazastreifen dringt US-Außenminister Antony Blinken auf mehr humanitäre Hilfe in der Region. Die Zivilisten in dem von Israel abgeriegelten Küstenstreifen bräuchten zusätzliche Nahrungsmittel, Medikamente und Dinge des täglichen Bedarfs, sagte Blinken nach Angaben des US-Außenministeriums bei einem Gespräch mit dem israelischen Verteidigungsminister Yoav Gallant.

Er habe zudem betont, wie wichtig es sei, den Krieg im Gazastreifen zu beenden und alle aus Israel entführten Geiseln nach Hause zu bringen sowie der palästinensischen Bevölkerung zu ermöglichen, ihr Leben wieder aufzubauen. Auslöser des Kriegs war das von Hamas-Terroristen und anderen Extremisten am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel verübte Massaker, bei dem 1.200 Menschen getötet und weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Bei der israelischen Offensive wurden laut - unabhängig kaum zu überprüfenden - Angaben der palästinensischen Gesundheitsbehörde bisher mehr als 43.300 Menschen getötet und mehr als 102.000 weitere verletzt, wobei die von der Hamas kontrollierte Behörde nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten unterscheidet. Die humanitäre Lage im weitgehend zerstörten Gazastreifen ist katastrophal.

Blinken sprach auch mit dem ägyptischen Außenminister Badr Abdelatty über die Lage im Nahen Osten. Die Hamas weigere sich nach wie vor, auch nur eine begrenzte Anzahl von Geiseln freizulassen, um im Gegenzug eine Waffenruhe und Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zu erreichen, sagte Blinken nach Angaben seines Sprechers.

Laut der israelischen Zeitung "The Times of Israel" hatte Ägypten zuletzt einen Vorschlag unterbreitet, nach dem die Hamas vier israelische Geiseln im Austausch gegen rund 100 palästinensische Häftlinge freilassen sollte. Während einer zunächst 48-stündigen Waffenruhe sollte demnach über eine längerfristige Waffenruhe verhandelt werden.

Angesichts der dramatischen Versorgungslage im Gazastreifen werden mehr als 100 Patienten aus dem Palästinensergebiet gebracht. Darunter seien auch Kinder mit Traumabelastungen und chronischen Erkrankungen, teilte ein Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit.

Die Patienten sollen am Mittwoch in einem großen Konvoi über den Grenzübergang Kerem Shalom nach Israel gebracht werden, von wo sie in die Vereinigten Arabischen Emirate geflogen werden sollen. Ein Teil der Patienten werde anschließend nach Rumänien gebracht. "Es handelt sich um Ad-hoc-Maßnahmen. Wir haben wiederholt eine dauerhafte medizinische Evakuierung aus Gaza gefordert", sagte der WHO-Vertreter für die palästinensischen Gebiete, Rik Peeperkorn. 12.000 Menschen warteten noch auf eine Überführung.

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