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Ziel der Konferenz ist laut Frankreichs Regierung die Bereitstellung der von den Vereinten Nationen geforderten 400 Millionen Dollar (370 Millionen Euro) für die Vertriebenen im Libanon. Durch den Konflikt zwischen der israelischen Armee und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz wurden UNO-Angaben zufolge fast 700.000 Menschen vertrieben.
Deutschland kündigte an, dem Libanon insgesamt weitere 96 Millionen Euro an Hilfen zur Verfügung zu stellen, wie Außenministerin Annalena Baerbock in Paris ankündigte. Die Summe setze sich laut Baerbock zusammen aus 60 Millionen Euro an Entwicklungshilfe sowie 36 Millionen Euro humanitärer Hilfe.
Der Konflikt im Libanon könnte nach Einschätzung der Vereinten Nationen die durch jahrelange Krisen am Boden liegende Wirtschaft im Land weiter destabilisieren. Sollten die Kämpfe andauern, könnte das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 9,2 Prozent zurückgehen, erklärte das UNO-Entwicklungsprogramm (UNDP) am Mittwoch (Ortszeit) in New York. Unternehmen könnten keine Geschäfte tätigen, zudem würden Fabriken und Straßen stetig weiter zerstört.
Den Einschätzungen zufolge sind die Folgen der Kämpfe in diesem Jahr voraussichtlich viel größer als während des letzten Kriegs zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon im Jahr 2006. Der Konflikt, der sich seit dem 23. September verschärft hat, drohe "die ohnehin fragile Wirtschaft des Libanon weiter zu destabilisieren und zu einem "anhaltenden wirtschaftlichen Abschwung" zu führen.
Unmittelbar nach dem Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als einem Jahr infolge des beispiellosen Überfalls der Hamas auf den Süden Israels hatte die Hisbollah im Libanon mit permanenten Raketenangriffen auf den Norden Israels eine zweite Front eröffnet. Als Reaktion beschoss Israel Ziele im Nachbarland. Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Luftangriffe auf Hisbollah-Ziele im Libanon deutlich verstärkt und zudem vor rund drei Wochen auch Bodeneinsätze gegen Hisbollah-Stellungen im Südlibanon begonnen.