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Home Invasion im Marchfeld von 2017 geklärt

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Ermittler des Landeskriminalamtes Niederösterreich haben im Fall einer Home Invasion aus dem Jahr 2017 in Stripfing in der Marchfeld-Gemeinde Weikendorf (Bezirk Gänserndorf) geklärt. Ein tatverdächtiger 39-Jähriger ist nach Angaben vom Freitag in der Justizanstalt Korneuburg in Haft. Der Bulgare verweigere die Aussage, berichtete die Landespolizeidirektion in St. Pölten. Bei dem Überfall wurde ein Mann schwer verletzt, er leidet noch heute an Folgeerscheinungen.

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Im Zuge der Ermittlungen der Raubgruppe des Landeskriminalamtes wurde im Februar 2023 ein heute 39-jährige bulgarischer Staatsbürger als Beschuldigter ausgeforscht. Er wurde im Monat darauf aufgrund eines von der Staatsanwaltschaft Korneuburg erlassenen europäischen Haftbefehles in seiner Heimat festgenommen und am 22. Februar 2024 nach Österreich ausgeliefert. Laut Polizei machte er bis dato keine Angaben zu dem gegen ihn bestehenden Verdacht der Home Invasion bzw. zu seinen Mittätern.

In Erscheinung getreten waren am 27. November 2017 gegen 2.00 Uhr in einem Wohnhaus in Stripfing zwei mit Sturmhauben maskierte und mit Messern bewaffnete Männer, nachdem sie ein Kellerfenster aufgebrochen hatten. Der zuvor auf einer Couch schlafende damals 70 Jahre alte Besitzer wurde laut Polizei ohne jegliche Vorwarnung auf den Fußboden gezerrt und mit Fäusten mehrmals ins Gesicht bzw. auf den Kopf geschlagen. Gegenwehr des Opfers war aufgrund der massiven Gewalteinwirkung der beiden Täter aussichtslos. Der Mann wurde in der Folge mit einer Kunststoffschnur und einem Paketklebeband an den Händen gefesselt.

Die damals 45-jährige Ehefrau wurde im ersten Stock des Objektes aufgrund des Lärms und das laute Stöhnen des Opfers wach und hielt Nachschau im Erdgeschoß. Dort wurde sie unvermittelt gegen den Hinterkopf geschlagen und zu Boden gestoßen. Die Frau wurde ebenfalls an den Händen mit einem Kabelbinder gefesselt.

Die Täter forderten wiederholt Bares, mussten sich jedoch mit einer Geldbörse mit Banknoten in geringer Höhe begnügen. Der regungslos auf dem Boden liegende Mann wurde von einem der Täter mit einem Allzweckreinigungsmittel übergossen, was die 45-Jährige zur Annahme veranlasste, dass es sich um eine brennbare Flüssigkeit handle. Sie flehte daher die Maskierten in englischer Sprache an, dass sie ihren Mann nicht anzünden sollten, und gab zu verstehen, dass sie kein weiteres Geld habe. Die Verbrecher ergriffen daraufhin die Flucht.

Der 70-Jährige wurde in das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf eingeliefert. Er hatte laut Polizei einen beidseitigen Augenhöhlenbruch, eine Kieferhöhlenfraktur rechts, einen mehrfachen Nasenbeinbruch, mehrere Rissquetschwunden im Gesicht und zahlreiche Prellungen ebenfalls im Gesicht sowie an den Beinen, am Oberkörper, an den Rippen und am Rücken erlitten. Die Frau kam leicht verletzt davon.

Bei den Ermittlungen wurde dem Bulgaren und seinem Komplizen auch ein versuchter Wohnungseinbruchsdiebstahl in Wien-Brigittenau in den Mittagsstunden des 12. Juli 2018 nachgewiesen. Das Duo war dabei vom Besitzer überrascht worden. Die Täter flüchteten, nachdem einer von ihnen Pfefferspray eingesetzt hatte. Angemerkt wurde von der Polizei, dass während des Einbruchsversuches die beiden Kinder des Wohnungsbesitzers zu Hause waren.

Der Bulgare steht am kommenden Donnerstag in Korneuburg vor Gericht. Er muss sich wegen teils vollendeten, teils versuchten schweren Raubes vor Geschworenen verantworten.

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