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Höhere Wahlbeteiligung bei Präsidentenwahl in Moldau

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Maia Sandu ist seit 2020 die erste Präsidentin der Republik Moldau
©APA/APA/AFP/DANIEL MIHAILESCU
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Bei der Präsidentschaftswahl in der früheren Sowjetrepublik Moldau hat sich am Sonntagnachmittag eine höhere Beteiligung als im ersten Wahlgang vor vier Jahren abgezeichnet. Stand 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MESZ) hatten mit 1,1 Millionen 39 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Zentrale Wahlkommission meldeten. Das seien über 215.000 Wähler mehr als 2020.

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Auch am zeitgleich abgehaltenen Referendum zur Verankerung des geplanten EU-Beitritts in der Verfassung haben demnach mit Stand 15.00 Uhr Ortszeit (14.00 Uhr MESZ) mit 32,11 Prozent oder 957.000 abgegebenen Stimmen fast ein Drittel der Wahlberechtigten teilgenommen. Die Wahllokale schließen um 21.00 Uhr abends (20.00 MEZ). Es wird erwartet, dass die Wahlkommission um 22.00 Uhr (21.00 MEZ) die ersten vorläufigen Ergebnisse bekannt gibt.

Die prowestliche Amtsinhaberin Maia Sandu ging als Favoritin in die Abstimmung. "Ich habe gewählt, weil die Moldauer ihr Schicksal selbst bestimmen sollten und nicht Lügen und schmutziges Geld", sagte Sandu örtlichen Medien zufolge nach der Stimmabgabe. Sie rief die Bürger auch zur Abstimmung über den Beitritt zur Europäischen Union auf. "Unser Votum beim Referendum wird unser Schicksal für viele Jahrzehnte bestimmen."

Laut Ergebnissen der vom Meinungsforschungsinstitut CBS-Research erhobenen letzten Sonntagsfrage vor dem Urnengang führte Sandu mit 35,8 Prozent in der Wählergunst, während ihr wichtigster Gegenkandidat, der von den prorussischen Sozialisten (PSDR) unterstützte frühere Generalstaatsanwalt des Landes, Alexandr Stoianoglo, mit 9 Prozent der Stimmen rechnen darf. Weitere Präsidentschaftsbewerber sind der umstrittene Unternehmer und frühere Kommunalpolitiker Renato Usatii (6,4 Prozent) sowie die Ex-Baschkanin (Gouverneurin) von Gagausien, Irina Vlah (2,2 Prozent) - beide ebenfalls prorussische Politiker. Sollte in der ersten Runde niemand eine absolute Mehrheit erreichen, stellen sich die beiden stimmenstärksten Kandidaten am 3. November einer Stichwahl.

Moldau liegt zwischen EU-Mitglied Rumänien und der Ukraine und ist EU-Beitrittskandidat. Präsidentin Sandu, die auf eine zweite Amtszeit zustrebt, setzte zeitgleich das Referendum an, mit dem der EU-Kurs des verarmten Agrarlandes in der Verfassung verankert werden soll. Das Referendum wird für gültig befunden, wenn mindestens ein Drittel der insgesamt 3,3 Millionen Wählerinnen und Wähler daran teilnehmen. Laut Ergebnissen der jüngsten CBS-Sonntagsfrage wollen 76,3 Prozent der wahlberechtigten Moldauer daran teilnehmen, wobei 55,1 Prozent der Befragten mit "Ja" stimmen wollen.

Moldovan President Maia Sandu looks on during an electoral meeting with locals at the cultural center in Bardar, October 15, 2024. Moldova faces a decisive choice in the October 20, 2024 presidential elections and referendum on joining the European Union, held under the shadow of war in neighbouring Ukraine. (Photo by Daniel MIHAILESCU / AFP)

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