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Hisbollah-Kommandant bei israelischem Beirut-Angriff getötet

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Menschen stehen im Umfeld des zerstörten Gebäudes
©APA/APA/AFP/ANWAR AMRO
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Bei einem Angriff der israelischen Armee auf ein Ziel in der libanesischen Hauptstadt Beirut sind am Freitag mindestens acht Menschen getötet worden. Darunter ist Insidern zufolge der hochrangige Hisbollah-Kommandant Ibrahim Aqil. Aus Sicherheitskreisen hieß es, der Befehlshaber sei zusammen mit Mitgliedern der Hisbollah-Eliteeinheit Radwan getötet worden. Offiziell gab es vorerst keine Bestätigung. Er wurde von den USA mit einem Kopfgeld von sieben Millionen Dollar gesucht.

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Die Hisbollah-Mitglieder hätten gerade eine Sitzung abgehalten, als der Angriff erfolgte, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. 59 weitere Personen seien verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.

Aqil gehört zu den Gründungsmitgliedern der Hisbollah und wirkte insbesondere im militärischen Flügel der schiitischen Organisation. Die USA hatten ein Kopfgeld in der Höhe von sieben Millionen Dollar (6,27 Mio. Euro) auf ihn ausgesetzt. Bereits Anfang der 1990er-Jahre hatte Israel versucht, Aqil auszuschalten. Aqil wurde Informationen aus Beirut zufolge erst am Freitag aus dem Krankenhaus entlassen, nachdem er bei der Attacke auf technische Geräte der Hisbollah verletzt worden war. Auch dieser Angriff wird Israel zugeschrieben.

Libanons geschäftsführender Ministerpräsident Najib Mikati verurteilte den Angriff scharf. Israel lege "keinen Wert auf humanitäre, rechtliche oder moralische Werte", sagte er. Stattdessen schreite die israelische Regierung mit etwas voran, "was einem Völkermord ähnelt". Mikati rief die internationale Gemeinschaft dazu auf, einen klaren Standpunkt gegen die "schrecklichen Massakers" Israels zu zeigen.

Die US-Regierung hält es trotz der jüngsten Angriffe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz für möglich, einen Krieg zwischen beiden Seiten abzuwenden. "Wir glauben immer noch, dass es Zeit und Raum für eine diplomatische Lösung gibt, und wir halten dies für den besten Weg", sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Ein Krieg an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon sei "nicht unvermeidlich, und wir werden weiterhin alles tun, was wir können, um ihn zu verhindern".

Kirby ging nicht näher auf den jüngsten israelischen Angriff in Libanons Hauptstadt Beirut ein. Dieser sei gerade erst geschehen, und das israelische Militär müsse selbst über seine Einsätze sprechen. Auf Nachfrage sagte er, ihm sei nicht bekannt, dass die US-Regierung im Voraus darüber informiert gewesen sei.

Trotz weltweiter Aufrufe zur Zurückhaltung setzen Israel und die libanesische Hisbollah-Miliz ihre gegenseitigen Angriffe fort. Damit wächst die Sorge, dass die Kämpfe sich zu einem umfassenden Krieg sowie zu einem regionalen Flächenbrand ausweiten könnten.

Mit Blick auf den Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen sagte Kirby, die US-Regierung gebe die Hoffnung nicht auf, auch hier noch eine Vereinbarung für eine Waffenruhe und eine Freilassung von Geisel zu erreichen. Dies sei hart und gestalte sich schwierig. "Aber niemand gibt auf. (...) Wir werden es weiter versuchen."

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