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Nach dem 1:1 am Samstag brachte Sinja Kraus mit einem 6:1,6:1 über Lesia Zurenko Österreich mit 2:1 in Front, ehe die Ukrainierin Katarina Zawazka dank eines 6:2,7:5 gegen Julia Grabher auf 2:2 ausglich. Im entscheidenden Doppel zogen Kraus/Tamira Paszek gegen Nadija Kitschenok/Zawazka trotz hartem Kampf schließlich mit 7:5,2:6,4:6 den Kürzeren. Die Hoffnung, aus den Absagen aufseiten der Ukraine, die keine ihrer vier Top-60-Spielerinnen dabei hatte, Kapital schlagen zu können, erfüllte sich nicht.
Maruska war dennoch positiv gestimmt. "Dass wir gegen die Ukraine so knapp gespielt haben, ist eigentlich eine Superleistung. Wir haben einmal mehr bewiesen, dass wir ein sehr gutes Team haben und auch gegen weit stärkere Spielerinnen das Potenzial haben, zu gewinnen. Es macht mich zuversichtlich, dass wir das nächstes Jahr wieder schaffen können."
Im ersten Sonntag-Spiel in McKinney nahe Dallas, war Kraus gegen die in der Weltrangliste am besten gereihte Ukrainerin Zurenko (118.) eine Macht. Einen Tag, nachdem sie Zawazka in drei Sätzen bezwungen hatte, machte die aktuell beste Österreicherin der Weltrangliste (222.) kurzen Prozess. "Das war eines meiner besten Spiele, die ich für Österreich gespielt habe. Ich habe so konsequent gespielt, dass ich ihr keine Luft zum Atmen gelassen habe", sagte die 22-Jährige.
Grabher hingegen hatte von Beginn an einen schweren Stand. Ihr erstes Aufschlagspiel zum 1:1 brachte sie mit Mühe durch, beim zweiten ging es zwar etwas schneller, das dritte aber wurde Beute der Gegnerin, die danach alle Games holte. Im zweiten Durchgang bekam die Vorarlbergerin, die sich von einer Handgelenksverletzung zurückkämpft, mehr Zugriff auf die Partie, die zur Achterbahnfahrt wurde. Die Breaks wechselten sich munter ab, bei 4:4 ließ Grabher aber drei Breakchancen ungenützt und musste schließlich als Aufschlägerin den Matchverlust abwenden. Beim ersten Mal gelang ihr das noch, dann aber machte Zawazka den Sieg perfekt.
"Ich bin enttäuscht, dass ich dem Team nicht helfen konnte", resümierte Grabher, die nach ihrer Handgelenksverletzung aktuell nur auf Rang 523 liegt und zuletzt immer wieder mit "Wehwehchen" zu kämpfen hatte. Nun hoffe sie aber, "dass ich die nächsten Wochen und Monate durchspielen kann. Dann bin ich auf einem guten Weg und werde hoffentlich ein Ranking in den Top 200 haben."
Tamira Paszek, der Grabher im Einzel am Sonntag vorgezogen worden war, musste danach an der Seite von Kraus im Doppel die Kastanien aus dem Feuer holen. Der Start verlief mit dem gewonnenen Auftaktsatz vielversprechend, auch im zweiten bot man trotz 0:4-Rückstand noch einmal Paroli. Die Ukrainerinnen holten sich diesen schließlich aber, womit in einem dritten Satz die Entscheidung fallen musste. Dort liefen Paszek/Kraus lange einem frühen Break nach und konnten dieses am Ende nicht mehr aufholen.
"Es schmerzt natürlich sehr, es sind auch reichlich Tränen geflossen", erklärte Paszek nach der Niederlage. "Das Glück war leider nicht auf unserer Seite. Es haben einige wenige Punkte entschieden." Die Vorarlbergerin betonte dennoch die starke Mannschaftsleistung. "Wir sind ein super Team, haben alles gegeben, wirklich versucht, zusammenzuhalten." Kraus betonte, man werde daran wachsen. "Wir greifen dann nächstes Jahr wieder an."