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Mercedes-Boss Toto Wolff ordnete die guten Resultate nüchtern ein. "Wir haben schon ein paar Mal gute Freitage gehabt, wo nicht viel Grip war und das Auto herumgerutscht ist. Deswegen ist es schwierig einzuschätzen. Lobe den Tag nicht vor dem Abend. Wenn morgen mehr Grip einsetzt, ist unser Auto sicher wieder schwieriger zu fahren als die anderen", sagte der Wiener, der aufgrund der frühen Übertragungszeit in der Heimat im ORF-Interview auch scherzte: "Ist das live? Da schaut ja keiner zu in der Früh."
WM-Leader Max Verstappen beendete das zweite Training auf dem 17. Platz mit einem Rückstand von zwei Sekunden, der Red-Bull-Pilot fuhr allerdings keine schnelle Runde mit dem weichsten Reifensatz. Im ersten Training hatte Verstappen den fünften Rang belegt. "Es fühlt sich an, als würden wir auf Eis fahren", sagte der Titelverteidiger. "Uns ist einfach die Zeit ausgegangen. Es ist noch viel Arbeit, wenn wir da vorne mitfahren wollen", analysierte Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko. Das zweite Training musste wegen eines Defekts von Williams-Fahrer Alexander Albon zudem kurz unterbrochen werden.
Auf dem schmutzigen Kurs und bei kühlen Temperaturen hatten die Fahrer merkbar Schwierigkeiten, auf den noch kurz zuvor vom regulären Stadtverkehr genutzten Straßen gute Bodenhaftung zu finden. "Es ist sehr kalt und die Bedingungen sind hier ziemlich einzigartig. Wir hatten Mühe, die Reifen zum Arbeiten zu bringen und wir waren ziemlich weit von der Pace entfernt", erklärte Verstappen.
In der Gesamtwertung hat Verstappen drei Rennen vor Saisonende einen komfortablen Vorsprung von 62 Punkten auf Norris. Der Niederländer könnte seinen vierten WM-Titel in Serie in der Glücksspielmetropole fixieren, wenn er beim nächtlichen Grand Prix (Sonntag, 7.00 Uhr MEZ/live ORF 1, RTL, Sky) vor Norris ins Ziel kommt. Der McLaren-Pilot muss mindestens drei Punkte aufholen, um die vorzeitige WM-Entscheidung zu vertagen.