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"Profis sind viel unterwegs und machen laufend erfolgreiche Erfahrungen. Immer mehr kann sich dann das Gefühl etablieren, man hätte die Kontrolle über Gefahren am Berg", meinte Larcher gegenüber der APA. Doch gerade in Zusammenhang mit Lawinen sei dies "von Grund auf falsch". Man müsse das "Klischee aufgeben, dass am Berg nur Einsteiger, Leichtsinnige und Touristen verunglückten", hielt er fest.
Als Experte tendiere man dazu, "immer mehr Dinge wegzulassen, von denen ich zwar weiß, dass sie richtig und nützlich sind, die für mich aber scheinbar nicht mehr notwendig sind". Klar vorgegebene Sicherheitsstandards würden dann oft ignoriert. Dies könne "fatale Auswirkungen" haben, sagte Larcher. Insbesondere Bergführer seien von dieser "Expertenfalle" betroffen: "Dies kann dann der Fall sein, wenn mich der Erwartungsdruck dazu verführt, die Risikobereitschaft zu erhöhen." Das zeige sich bei Unfällen bei Lawinenwarnstufe vier, die eine "große Gefahr" anzeigt. Hier sei der "Expertenanteil erschreckend hoch".
Um dem entgegenzuwirken, brauche es Ausbildungskonzepte, welche auch jene "Gefahren und Denkfehler" sichtbar machen, die auf diesem Lernweg entstehen. Der Alpenverein bietet jährlich das sogenannte "Lawinenupdate" an, das sowohl für Anfänger, als auch Fortgeschrittene und Experten geeignet ist. Es gelte dabei, den Blick für die Gefahrenmuster zu schärfen und grundlegende Sicherheitsvorkehrungen zu verinnerlichen.
In der vergangenen Wintersaison 2023/2024 waren in Österreich 369 Menschen an Lawinenunfällen beteiligt. 14 Personen verloren dabei ihr Leben.