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Die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG hatte im Jänner das Insolvenzverfahren beantragt. Die Projektgesellschaft ist eine mittelbare Tochter der ebenfalls insolventen Signa Prime Selection AG und gehörte zum zusammengebrochenen Immobilienimperium von René Benko. Bei einem Objekt wie dem Elbtower habe man natürlich weniger Interessenten als bei kleineren Signa-Immobilien, so Martini. Die letzte Entscheidung liege ohnehin bei den Gläubigern, die dem Kaufvertrag in einer Gläubigerversammlung zustimmen müssten.
In der Hamburger Politik sorgt die Bauruine für Nervösität. SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf nannte den Stillstand auf der Baustelle im "Hamburger Abendblatt" eine höchst unbefriedigende Situation. "Der Insolvenzverwalter ist nach wie vor gefordert, private Bauherren zu finden, die das Projekt erfolgreich umsetzen. Das würden wir politisch sehr unterstützen. Für uns ist aber weiterhin klar, dass das Projekt nicht zulasten der Hamburger Steuerzahlenden fortgeführt werden wird", so Kienscherf.
Namen und Firmen nannte der Insolvenzverwalter zwar nicht. Gegenwärtig befänden sich die Interessenten aber in einer zweiten Phase, um die bereitgestellten Unterlagen detailliert zu prüfen. "Von den Interessenten verlangen wir Nachweise, dass sie den gebotenen Kaufpreis aufbringen können und die Transaktion sicher ist, der Kaufpreis also fließt", so Martini.
Nach den bisherigen Plänen soll der Elbtower in der Hamburger Hafencity mit 64 Stockwerken und einer Höhe von 245 Metern das dritthöchste Gebäude Deutschlands werden. Bisher sollten in dem Hochhaus unter anderem Büros, Geschäfte, Galerien, Cafés, Restaurants, ein Fitnessstudio und eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform in der 55. Etage untergebracht werden. Auch ein Hotel war geplant.
Das Hochhaus sollte 2025 fertiggestellt werden und rund 950 Millionen Euro kosten. Ende Oktober 2023 stellte das beauftragte Bauunternehmen jedoch bei 100 Metern Höhe die Arbeiten ein. Die Signa Gruppe hatte Rechnungen nicht bezahlt. Der Baustopp des Elbtowers und die Insolvenz der Sport-Webshops-Gruppe Signa Sports United am 27. Oktober 2023 gelten unter Marktbeobachtern als die ersten fallenden Dominosteine beim Niedergang von Benko und seiner Signa.