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In München wurden vor dem Spiel die langjährigen Größen Manuel Neuer, Thomas Müller und Ilkay Gündogan sowie der nicht anwesende Toni Kroos verabschiedet, danach wurde den 68.300 Fans in der Allianz Arena ein Blick in die Zukunft des DFB-Teams geboten. Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte neun Ausfälle zu ersetzen und verhalf neben dem routinierten Torhüter Oliver Baumann auch Jamie Leweling (23) zum Länderspiel-Debüt. Die beiden defensiven Mittelfeldspieler Aleksandar Pavlovic (20) und Angelo Stiller (23) standen erstmals in der Startelf.
Die Deutschen legten gleich richtig los, nach 100 Sekunden zappelte der Ball auch im Oranje-Netz. Es wäre ein perfekter Einstand für Leweling gewesen, allerdings wurde der Treffer wegen denkbar knappem Abseits aberkannt. Die Heimischen setzten die Elf von Bondscoach Ronald Koeman mit aggressivem Pressing kräftig unter Druck und wurden immer wieder gefährlich, die größte Chance in der ersten Hälfte vergab Leweling (28.).
Die Niederlande, ohne den gesperrten Kapitän Virgil van Dijk, enttäuschte in der ersten Halbzeit auf ganzer Linie, steigerte sich aber nach der Pause. Deutschland blieb jedoch die gefährlichere Mannschaft und ging in der 64. Minute hoch verdient in Führung. Im Anschluss an einen Eckball saß der dritte Versuch des Stuttgarters Leweling. Das DFB-Team kam danach nur zweimal in Verlegenheit, als Xavi Simons die Latte traf (77.) und Baumann einen Schuss von Donyell Malen entschärfte (90.).
Deutschland (10 Punkte) baute mit dem Erfolg die Tabellenführung aus und ist nicht mehr aus den ersten zwei Plätzen, die den Aufstieg ins Viertelfinale bringen, zu verdrängen. Die Niederlande (5) muss dagegen zittern, weil Ungarn (5) mit dem ersten Sieg den Anschluss schaffte. Kapitän Dominik Szoboszlai schoss sein Team mit einem Flachschuss (38.) und einem Elfmeter (50.) zu einem 2:0 (1:0)-Sieg in Zenica gegen Bosnien-Herzegowina.
Im attraktiven Schlagerspiel der Gruppe A2 in Brüssel vergab Kapitän Youri Tielemans die große Chance auf die Führung der Belgier, als er einen Elfmeter über das Tor jagte (23.). Kolo Muani machte es auf der Gegenseite besser und verwertete seinen Strafstoß (35.). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte belohnten sich die Belgier aber doch für eine starke erste Halbzeit, Lois Openda gelang per Kopf der Ausgleich (45.+3). Kolo Muani köpfelte die Franzosen mit seinem zweiten Treffer (62.) aber zum Sieg, weil Belgien im Finish aus einer Überzahl nach Gelb-Rot für Aurelien Tchouameni kein Kapital schlagen konnte.
Italien dominierte in Udine gegen Israel klar, benötigte aber einen Elfmeter zur Pausenführung. Mateo Retegui verwandelte in der 41. Minute sicher. Nach dem 2:0 durch Giovanni DI Lorenzo (54.) gelang Mohammad Abu Fani mit einem direkt verwandelten Eckball der Anschlusstreffer (66.). Davide Frattesi (72.) und Di Lorenzo (79.) machten aber schnell alles klar. Bei Italien feierte mit dem in der 73. Minute eingewechselten Daniel Maldini der dritte aus der Mailänder Fußballer-Dynastie sein Teamdebüt. Italien (10) und Frankreich (9) sind auf bestem Weg ins Viertelfinale, der Dritte Belgien (4) ist bereits abgeschlagen.