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Befragte Ökonomen hatten für den Sommer mit einem BIP-Rückgang in Deutschland von 0,1 Prozent gerechnet. Im zweiten Quartal war die Wirtschaft dagegen mit minus 0,3 (bisher: -0,1) Prozent stärker geschrumpft als zunächst angenommen. Zwei Minus-Quartale in Folge hätten eine technische Rezession bedeutet.
Zuletzt gab es einen kleinen Hoffnungsschimmer für die deutsche Konjunktur: Der Ifo-Geschäftsklimaindex - der wichtigste Frühindikator für die hiesige Wirtschaft - stieg im Oktober nach zuvor vier Rückgängen in Folge erstmals wieder. "Die deutsche Wirtschaft konnte den Sinkflug vorerst stoppen", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest.
Die Deutsche Bundesbank geht allerdings nicht davon aus, dass sich Europas größte Volkswirtschaft am Jahresende aus der hartnäckigen Konjunkturflaute befreien kann. "Im vierten Quartal könnte die wirtschaftliche Aktivität aus heutiger Sicht in etwa stagnieren", heißt es im aktuellen Monatsbericht: "Auch wenn für die deutsche Wirtschaft derzeit weiterhin keine Rezession im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung zu erwarten ist, steckt sie doch nach wie vor in der seit Mitte 2022 anhaltenden Schwächephase fest."
Der Internationale Währungsfonds (IWF) traut Deutschland heuer nur noch eine Stagnation zu. Für Österreich erwartet der IWF und die heimischen Wirtschaftsforscher Wifo und IHS einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent. Alle anderen großen Industrienationen schlagen sich besser. Der IWF verwies auf die anhaltende Schwäche der Industrie und Probleme auf dem Immobilienmarkt in Deutschland. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) rechnet nach ihrer Umfrage unter 25.000 Unternehmen damit, dass die größte Volkswirtschaft Europas im Wahljahr 2025 nur stagnieren wird.