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Die Prognose bleibe verhalten, hieß es. Laut den Ärzten sei der an einer beidseitigen Lungenentzündung erkrankte Papst nicht außer Lebensgefahr. Die Atemkrise habe jedenfalls keine anderen Organe betroffen, der Papst sei fieberfrei. Wegen Atemkrämpfen hatte sich Franziskus am Freitag erbrochen, seine Atemwerte hätten sich abrupt verschlechtert, hatte der Vatikan in einem am Abend verbreiteten Bulletin erklärt. Ihm sei daher Sauerstoff verabreicht worden. Zugleich wurde betont, dass der Papst nicht künstlich beatmet worden sei, was über einen Schlauch in die Luftröhre erfolgen würde.
Nachdem er sich am Freitagvormittag einer Physiotherapie unterzogen und in der Kapelle in seiner Wohnung in der Poliklinik gebetet hatte, sei beim Papst am Freitag gegen 14.00 Uhr eine "Krise mit Bronchospasmus" aufgetreten, die zu Erbrechen und einer plötzlichen Verschlechterung der Atmung geführt habe. Der 88-Jährige sei aber wach und kooperiere bei der Behandlung. Aus Vatikan-Kreisen verlautete, dass bis zu 48 Stunden notwendig seien, um die Auswirkungen der Atemkrise auf den Gesundheitszustand des Papstes zu bewerten. Mediziner weisen stets darauf hin, wie gefährlich eine Lungenentzündung in Franziskus' Alter sei.
Inzwischen liegt der Pontifex so lange im Krankenhaus wie noch nie. Am 13. März ist es zwölf Jahre her, dass der Argentinier Jorge Bergoglio zum Papst gewählt wurde. Er war im März 2013 als Nachfolger des deutschen Papstes Benedikt XVI. zum Kirchenoberhaupt gewählt worden. Inzwischen ist er der zweitälteste Papst der Geschichte.
Wegen des Spitalsaufenthalts wurde wie erwartet eine für Samstag geplante Audienz zum Heiligen Jahr abgesagt. Noch unklar ist, ob der Papst zum Angelus-Gebet am Sonntag wieder einen Text veröffentlichen wird, wie es an den vergangenen beiden Sonntagen der Fall war. Normalerweise hält das Oberhaupt der katholischen Kirche das Gebet jeden Sonntag zur Mittagszeit vom Fenster des Apostolischen Palastes aus mit Blick auf den Petersplatz.
Am Freitagabend versammelten sich Gläubige den fünften Abend in Folge auf dem Petersplatz zum Rosenkranzgebet. Der Rosenkranz wurde vom argentinischen Kardinal Víctor Manuel Fernández geleitet. Der Vatikan hatte ab Montag Gläubige zum täglichen Rosenkranzgebet für Franziskus auf dem Petersplatz aufgerufen. In der ganzen Welt wurde für den kranken Papst gebetet.