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Es seien noch viele Menschen unter den Trümmern des eingestürzten Hauses verschüttet, hieß es. Im historischen Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens seien zudem fünf Journalisten getötet worden, als ihr Fahrzeug in der Nähe des Al-Awda-Krankenhauses unterwegs gewesen sei. Die Journalisten arbeiteten für den Fernsehsender Al-Quds Al-Youm. Palästinensische Medien und örtliche Reporter berichteten, das Fahrzeug sei als eines der Presse gekennzeichnet gewesen. Die Journalisten hätten aus dem Krankenhaus und dem Lager Nuseirat berichtet.
Die israelische Armee erklärte, die Luftwaffe habe das Fahrzeug "gezielt" angegriffen. In ihm hätten sich Mitglieder der Terroristenzelle "Islamischer Jihad" befunden. Die radikal-islamische Gruppe ist mit der Hamas verbündet, gegen die Israel seit über einem Jahr Krieg führt und deren Vernichtung die israelische Regierung zum Ziel erklärt hat.
Vor dem "präzisen" Luftangriff seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, teilte die Armee auf ihrem Telegram-Kanal mit. Angaben zu möglichen Opfern machte sie nicht. Weder die Angaben von Al Jazeera noch die der israelischen Armee ließen sich unabhängig überprüfen.
Seit Beginn des Krieges wurden nach palästinensischen Angaben im Gazastreifen rund 45.400 Menschen getötet. Mehr als 107.800 Palästinenserinnen und Palästinenser wurden demnach verletzt. Das israelische Militär hatte mit seiner massiven Offensive unmittelbar auf den überraschenden Angriff der Hamas und des Islamischen Jhihads auf den Süden Israels am 7. Oktober 2023 reagiert, bei dem nach israelischen Angaben 1.200 Menschen getötet und rund 250 in den Gazastreifen verschleppt wurden. Noch etwa 100 Geiseln sollen dort in der Hand der Extremisten sein, wie viele von ihnen leben, ist unklar.
Der schmale Küstenstreifen am Mittelmeer ist von Israel abgeriegelt und durch die Angriffe weitgehend zerstört. Viele der rund 2,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner wurden aus ihren Häusern vertrieben. Ihre Lage ist katastrophal. Internationalen Hilfsorganisationen zufolge fehlt es den Menschen, die häufig notdürftig in Zelten hausen, an Lebensmitteln, sauberem Wasser und Medikamenten.
Die seit Monaten unter Vermittlung Ägyptens, Katars und der USA laufenden Gespräche über eine Waffenruhe und eine Freilassung der Geiseln haben noch keinen Durchbruch erzielt. Am Mittwoch warfen sich die Hamas und Israel gegenseitig vor, sie hätten trotz Fortschritten in den vergangenen Tagen eine Einigung verhindert.