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Oxfam kritisiert mit Blick auf den künftigen US-Präsident, dass sich die globale Wirtschaftsmacht der Milliardäre "in politischer Macht niederschlägt – mit dem Amtsantritt von Donald Trump, unterstützt vom reichsten Mann der Welt, Elon Musk". Das Gesamtvermögen der knapp 2.800 Milliardäre weltweit sei 2024 von 13 auf 15 Billionen Dollar gestiegen - dies entspreche rund 5,7 Milliarden Dollar pro Tag, geht aus dem Bericht "Takers not Makers" hervor, der sich auf Daten der Zeitschrift "Forbes" beruft. Bei den reichsten zehn Milliardären wuchs das Vermögen demnach im Schnitt um 100 Millionen Dollar pro Tag. "Selbst wenn sie über Nacht 99 Prozent ihres Vermögens verlieren würden, blieben sie Milliardäre", teilte die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation mit.
Oxfam hat nach eigenen Angaben errechnet, dass 36 Prozent des Gesamtvermögens von Milliardärinnen und Milliardären aus Erbschaften stammt. In Deutschland seien es sogar 71 Prozent. In Deutschland sei die Zahl der Superreichen 2024 um neun auf 130 gestiegen. Deutschland habe die viertmeisten Milliardäre weltweit - nach den USA, China und Indien.
"Der Vermögenszuwachs der Superreichen ist grenzenlos, während es bei der Bekämpfung der Armut kaum Fortschritte gibt und zum Beispiel Deutschland die Unterstützung einkommensschwacher Länder sogar kürzt", sagte Serap Altinisik, geschäftsführende Vorstandsvorsitzende von Oxfam Deutschland. In den vergangenen fünf Jahren sei die Zahl hungernder Menschen auf 733 Millionen gestiegen. "Der Abgrund der Ungleichheit reißt immer weiter auf, auch mit Folgen für unsere Demokratie", warnte Altinisik. Extreme Ungleichheit entsteht Oxfam zufolge maßgeblich durch ungerechte Steuerpolitik.