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Wegen heftiger Bombardierungen sei die Gesundheitsversorgung in der Region bereits stark eingeschränkt gewesen, schrieb Tedros weiter. Bei der saudischen Einrichtung handelte es sich laut dem WHO-Chef um das "einzige noch funktionsfähige Krankenhaus in El Fasher". Es habe Dienstleistungen in den Bereichen Gynäkologie, Geburtshilfe, Innere Medizin, Chirurgie und Pädiatrie angeboten und ein Zentrum für Ernährungsstabilisierung gehabt.
Eine weitere Gesundheitseinrichtung in El Malha in Nord-Darfur sei am Vortag ebenfalls angegriffen worden, so Tedros. Dadurch sei die medizinische Grundversorgung der Einwohner und Vertriebenen unterbrochen worden.
"Wir fordern weiterhin die Einstellung aller Angriffe auf die Gesundheitsversorgung im Sudan und die Gewährung des uneingeschränkten Zugangs zur raschen Wiederherstellung der beschädigten Einrichtungen", schrieb der WHO-Chef. Vor allem brauchten die Menschen im Sudan Frieden, betonte er. "Frieden ist die beste Medizin."
Das UNO-Menschenrechtsbüro hatte sich bereits seit Tagen wegen eines erwarteten Angriffs auf El Fasher gesorgt. Die Miliz RSF habe den Regierungstruppen ein Ultimatum gestellt, die Stadt El Fasher bis zum Nachmittag zu verlassen, hieß es in einer Mitteilung der UNO-Organisation in Genf vom Mittwoch. Die Armee wiederum habe Widerstand gegen einen Angriff bekräftigt. Das Menschenrechtsbüro appellierte an die Konfliktparteien, im Einklang mit internationalem Recht Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung zu ergreifen.
In dem seit April 2023 andauernden Machtkampf im Sudan kämpft De-Facto-Machthaber Abdel-Fattah al-Burhan gegen seinen früheren Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo und dessen Miliz RSF. Seit vergangenem Mai belagert die RSF El Fasher und hat auch schon das nahe gelegene Flüchtlingslager Samsam beschossen. El Fasher ist die letzte große Stadt in der Region, die noch unter Kontrolle der Regierungstruppen ist.
Bei bisherigen Kämpfen wurde die Mehrheit der Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen in El Fasher zerstört. Auch die Versorgung der Bevölkerung wird nach Angaben von humanitären Gruppen immer schwieriger.