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Wie das Nachrichtenmagazin "profil" berichtete, wurden im Vorjahr in Summe 48 Suizidversuche und zwölf vollendete Suizide in Haftanstalten registriert. Im Jahr davor waren es 13 Suizide und 33 Versuche. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass der Zuwachs auch daran liegt, dass sich immer mehr psychisch Kranke in Haft befinden.
Das Justizministerium hatte im Februar 2022 die Arbeitsgruppe "Sicherheits- und Betreuungssettings in krisenhaften Situationen" eingerichtet. Am Ende wurde eine Liste mit 48 Empfehlungen zur Suizidprävention im Strafvollzug erstellt. Gegenüber "profil" wurde seitens des Ministeriums betont, in Fällen von akuter Selbstgefährdung seien Häftlinge nunmehr bestimmte Kontaktrechte zu gewähren, wenn dies der Suizidprävention diene. Eine entsprechende Regelung wurde per Erlass getroffen. Zudem läuft ein Pilotprojekt zur besseren Gestaltung der sogenannten Zugangshafträume, in denen neu eingelieferte Insassen untergebracht werden. Laut "profil" wurde außerdem ein besserer Informationsaustausch mit dem Gesundheitsministerium angestoßen, um medizinische Daten der Inhaftierten effizienter zu nutzen.
(S E R V I C E - Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. Infos für Jugendliche gibt es unter www.bittelebe.at)