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Viele Veranstaltungen gedenken 80 Jahre Mauthausen-Befreiung

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Gedenkfeier zum 79. Jahrestag der Mauthausen-Befreiung
©APA/APA/FOTOKERSCHI.AT/HANNES DRAXLER/FOTOKERSCHI.AT/HANNES DRAXLER
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2025 jährt sich die Befreiung des größten Konzentrationslagers auf österreichischem Boden in Mauthausen zum 80. Mal. Der Opfer wird traditionell mit einer internationalen Befreiungsfeier in der Gedenkstätte gedacht, heuer am 11. Mai. Aber auch darüber hinaus wird es in ganz Österreich Projekte geben, kündigten die Leiterin der Gedenkstätte, Barbara Glück, und Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag an.

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Am 5. Mai 1945, wenige Tage vor der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht, traf ein Spähtrupp der US-Armee in Gusen und Mauthausen ein. Tags darauf befreiten die Einheiten der US Army die rund 40.000 Gefangenen endgültig. Den Opfern des Nazi-Regimes wird an diesem Jahrestag heuer mit einem Gedenkkonzert gedacht. Zuvor wird eine neue Außenlager-Stele enthüllt. Ziel ist es, solche in allen ehemaligen Außen- und Nebenlagern zu errichten. Von Mauthausen wird ein Gedenk- und Begegnungsmarsch nach Gunskirchen an die Menschen erinnern, die in einem der kleineren Außenlager ermordet wurden.

"Aus Sicht des Innenressorts eines der wichtigsten Projekte ist die Weiterentwicklung der Gedenkstätte Gusen", sagte Karner. Anders als in Mauthausen wurde auf dem Gelände des ehemaligen Außenlagers keine Gedenkstätte errichtet, sondern Wohnanlagen. Die Bundesregierung kaufte vor rund drei Jahren wesentliche Teile des Areals, das zum Zeitpunkt der Befreiung größer war als das Lager in Mauthausen. Derzeit laufe der "Realisierungswettbewerb", sodass in der zweiten Jahreshälfte mit der Umsetzung des Projekts begonnen werden kann, betonte Karner. "Wir beschäftigen uns in Gusen nicht nur mit lagerzeitlicher Geschichte, sondern das Entscheidende sind 80 Jahre Nachkriegsgeschichte, die wir nicht ignorieren können", so Glück.

In der Bundeshauptstadt wird die Lichtinstallation "#eachnamematters" an unterschiedlichen Orten in Wien gezeigt. Dabei werden die bekannten Namen von Toten des KZ-Systems in Mauthausen an unterschiedliche Orte des Gedenkens projiziert. "Damit werden die Namen der Opfer erstmals auch in Wien sichtbar", betonte Karner.

In ganz Österreich vertreten sein wird auch das Projekt "Liberation, Objects!". Dieses entstand in Kooperation mit mehreren Museen, Archiven und Bibliotheken. 52 Exponate sollen in einer virtuellen Ausstellung, in Vitrinen in den Institutionen sowie mittels Social-Media-Kampagne die Geschichte von Mauthausen, Gusen und den Außenlagern erzählen. "Einmal im Jahr gedenken reicht nicht aus, wir gedenken 365 Tage im Jahr. Und wir laden Menschen ein, sich uns anzuschließen und bei ganz vielen Projekten mitzumachen", sagte Glück.

Die Israelitische Kultusgemeinde kritisierte in den vergangenen Monaten scharf, dass mit Walter Rosenkranz ein Freiheitlicher und Burschenschafter an der Spitze des Nationalrats steht. So lud die IKG ihn etwa nicht zum offiziellen Gedenken der Opfer der Novemberpogrome ein. Der Frage, was nun eine blau geführte Bundesregierung für das Gedenken in Mauthausen bedeute, wichen sowohl Glück als auch Karner aus. "Diese Frage werden wir uns dann stellen, wenn es soweit ist", meinte die Leiterin der Gedenkstätte. "Ich bin heute hier in meiner Funktion als betrauter Innenminister. Meine Aufgabe ist es weder über irgendetwas zu spekulieren, noch ist es meine Aufgabe, über tagespolitisches oder irgendwelche Verhandlungsinhalte zu sprechen", so Karner.

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